Full text: Untersuchungsergebnisse bei dem Vergleich eines neuen Filters mit dem Berkefeld-Filter

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Wittneben, 
betrugen im Durchschnitt von 15 Untersuchungen 1,39 deutsche Härtegrade. 
Wie dies zu erklären, ist mir nicht ganz klar. Vielleicht kommt es durch die 
äusserst feine Verteilung des Wassers auf die Poren des Filters zu einem Ent 
weichen der Kohlensäure und zu einem Niederschlag der unlöslichen Eono- 
karbonate in der Filterwand. Die bleibende Härte hatte, wie einige Unter 
suchungen zeigten, keine Verminderung erfahren, war sogar höher als im 
unfiltrierten Wasser 8,0 : 7,8 und 9,7 : 8,4. 
Zum Vergleich wurde auch ein Versuch mit der Berkefeldkerze H als 
Tropffilter angestellt. Die Ergiebigkeit war eine weit geringere als bei Z; in 
der ersten Stunde filtrierte sie 2,17 gegen 9,4 Liter bei Z, also Berkefeld nur 
23,1% von Z. 
Die Abnahme fand auch sehr schnell statt, wie Tabelle V zeigt. Das 
Filtrat des 1. Tages war keimfrei, aber schon am 2. Tage zeigten sich 54 Keime, 
deren Zahl bald noch mehr zunahm, so dass auch hier ein rasches Durch 
wachsen eingetreten war; doch wurde Prodigiosus im Filtrat nicht gesehen. 
Eine Verringerung der Härte fand auch in geringerem Masse durch die Berke 
feldkerze statt. 
Um zu sehen, wie sich die Filter pathogenen Keimen gegenüber verhalten 
— dies ist doch das Wichtigste und in der Praxis Notwendige — wurde eine 
neu gelieferte Z-Kerze, bezeichnet No. 30, auf ihre Durchlässigkeit für Typhus 
geprüft. 
Der Versuch wurde in folgender Weise angestellt: In einem cylindrischen 
Glasgefäss, dessen Boden durchbohrt war, wurde die Kerze derart angebracht, 
dass das Abflussrohr durch einen Korken und dieser wieder in das Loch am 
Boden gesteckt wurde. Die Fugen wurden mit Paraffin gehörig ausgegossen, 
sodass eine vollständige Dichtung bestand. Die Kerze stand so mit dem ge 
schlossenen Ende nach oben im Gefäss, das Abflussrohr ragte unten etwas in 
ein zweites Glasgefäss, auf dem das erste ruhte. In den oberen Behälter wurde 
nun Leitungswasser gegossen und diesem eine Aufschwemmung von einer 
Typhuskultur (im schrägen Agarröhrchen) zugesetzt. Die Kerze arbeitete so als 
Tropffilter. Die Temperatur des Wassers war, da der Apparat im Zimmer 
aufgestellt war, eine ziemlich hohe, 19—20° 0. Das Wasser wurde, wenn es 
aus dem oberen in das untere Gefäss getropft war, erneuert, ebenso nach 
jedem 2. Tag die Typhusaufschwemmung neu zugesetzt. Die Probe, 1 oder 
2 ccm, wurde aus dem unteren Gefäss entnommen und auf Drigalskiplatten 
ausgesät. Die nach - ' 1 Stunde entnommene Probe von 2 ccm erwies sich als 
keimfrei, die nach 18 Stunden zeigte schon 54 blaue typhusähnliche Kolonien, 
die sich durch Agglutination mit Typhusserum als sichere Typhuskolonien 
erwiesen. Auch in den nächsten Tagen enthielten die Proben aus dem Filtrat 
reichliche Typhuskolonien. 
Ferner wurde ein Versuch mit Cholera angestellt; die Kerze wurde dabei 
als Saugfilter verwandt. In einen Glascyünder von 5 Liter Inhalt wurde 
eine Kerze, von derselben Konstruktion wie die bei dem Typhusversuch, mit 
dem Abflussrohr nach oben gestellt. Ueber dies Rohr wurde ein Schlauch 
gezogen, der durch einen umgelegten Draht fest und undurchlässig damit ver 
bunden wurde. Das andere Ende des Schlauches wurde mit einer Wulffschen
	        
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