Full text: Untersuchungsergebnisse bei dem Vergleich eines neuen Filters mit dem Berkefeld-Filter

Untersuchungsergebnisse bei der Prüfung eines neuen Filters. 15 
sterilen Erlenmeyerkölbchen direkt von dem Abflussrohr entnommen, ebenso 
die Proben aus der Tonne. Zunächst wurde 1 ccm ausgesät, bald aber stieg 
die Zahl der Keime so hoch, dass das Auszählen der Platten auch bei einer 
Aussaat von 0,1 ccm Schwierigkeiten bereitete, und die Zahlen der Tabelle V 
geben oft nur annähernd die Summe der Keime wieder. 
Das Ergebnis war nun zunächst ein ganz günstiges, indem in der 1. Stunde 
9,4 Liter durchliefen, in den ersten 24 Stunden 121,8 Liter, wobei noch das 
Wasser in der Tonne auf 30 cm gesunken war. Vom 2. auf 3. Tag lieferte 
das Filter, ohne dass die Tonne aufgefüllt war, in 18 Stunden 28, also 1,55 Liter 
pro Stunde. Als die Tonne wieder gefüllt war, lieferte das Filter in 6 Stunden 
23,5, also pro Stunde 3,6 Liter. 
Obgleich nun weiterhin durch Nachlaufen die Tonne stets gefüllt blieb, 
nahm die Ergiebigkeit schnell ab, nach 4 Tagen in 24 Stunden 12 Liter, bis 
nach 7 tägigem Betrieb in der Stunde nur noch 0,15 Liter filtriert wurden. 
Durch Abbürsten ging die Leistung wieder sehr in die Höhe, in den beiden 
ersten Stunden auf 13 Liter, betrug aber in den nächsten 4 Stunden nur noch 
12 Liter und in den nächsten 24 Stunden 37,5 Liter (1,55 Liter pro Stunde). 
Aehnliche Verhältnisse zeigten sich, als das Filter zum 3. und 4. Male gereinigt 
war. Die Leistungsfähigkeit nimmt also sehr schnell ab. 
Auch die Keimdichtigkeit geht schnell verloren. Die 2 Stunden nach 
Beginn entnommene Probe erwies sich als keimfrei gegen 90 Keime in der 
Tonnenprobe, aber schon am nächsten Tag zeigten sich 31 Keime gegen 540 
in der Tonne, und bald waren es tausende. Allerdings waren es bis zur nächsten 
Sterilisation nach 17 Tagen immer wesentlich weniger als im Tonneninhalt, 
in dem sie ins Unzählige stiegen. Nach 17 Tagen wurde die Kerze gereinigt 
und ausgekocht, und dann der Tonne Prodigiosusreinkulturen zugesetzt. 
In der nach 1 Stunde entnommenen Probe von 0,1 ccm fand ich unter 15 
anderen auch 3 Prodigiosuskeime, bei denen es auffällig war, dass sie sich von 
vornherein an der Oberfläche befanden. Nachher habe ich im Filtrat Prodi- 
giosus nie wieder nachweisen können, und so wäre es wohl denkbar, dass die 
Keime in der ersten Probe von einer Verunreinigung bezw. einem Versuchs 
fehler herstammten. Sehr bald stieg aber die Zahl der Wasserbakterienkeime 
im Filtrat wieder sehr hoch und kam der hi der Tonnenprobe gleich oder 
übertraf sie sogar, so dass ein völliges schnelles Durchwachsen stattgefunden 
haben musste, eine Beobachtung, die Kirchner auch stets bei den als Tropf 
filter verwandten Berkefeldkerzen gemacht hatte, und die auch meine Vergleichs 
versuche mit einer solchen zeigten. 
Seitens der Tonwerke in Z. war vermutet worden, dass ihre Filter die 
Härte des Wassers verminderten. Wenn es ja nun auch nicht wahrscheinlich 
schien, dass durch eine rein mechanische Filtration die gelösten Erdalkalisalze, 
durch die die Härte bedingt wird, zurückgehalten würden, so wurden doch 
Versuche in dieser Richtung angestellt, indem jedesmal eine Probe aus der 
Tonne und eine aus dem Filtrat geprüft wurde. Die Bestimmung geschah in 
der üblichen Weise durch Titrieren mit Seifenlösung nach Clark. Es zeigte 
sich nun, dass stets das filtrierte Wasser eine geringere Härte hatte als das 
unfiltrierte. Allerdings waren die Unterschiede nicht besonders gross und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.