Full text: Untersuchungsergebnisse bei dem Vergleich eines neuen Filters mit dem Berkefeld-Filter

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Wittneben 
nun die Berkefeldkerze sich die ersten Tage wieder als völlig keimdicht er 
wies und auch nachher nie Prodigiosus durchliess, zeigte die Z-Kerze von 
Anfang an grosse Undichtigkeit auch für Prodigiosus; schon in der nach einer 
Stunde entnommenen Probe war er nachzuweisen und zeigte sich fast regel 
mässig in allen Proben. In den Proben, die einige Minuten nach Einbringung 
des Prodigiosus in das Filtergehäuse entnommen waren, waren unzählige Mengen 
von roten Keimen, ein Beweis für die Richtigkeit der vorhin erwähnten Be 
hauptung Grubers, dass die ersten Minuten nach Einbringung der Keime die 
kritische Zeit für das Filter sei. 
Die quantitative Ergiebigkeit war ähnlich wie bei dem ersten Versuche. 
In der ersten Stunde lieferte Berkefeld 73, Z 107,5 Liter. Es wurde gleich 
26 Stunden filtriert, und nach dieser Zeit war die Menge pro Stunde enorm 
gesunken auf 19,6 bei Berkefeld und auf 35,2 Liter bei Z. Die Kerzen 
zeigten sich bei der Herausnahme mit einer ungewöhnlich dicken Schmutz 
schicht überzogen. Mikroskopisch waren in dieser einige Crenothrixfäden, be 
wegliche Stäbchen und ungeformte Bestandteile, im wesentlichen anscheinend 
Eisenoxydhydrat, zu erkennen. Das Wasser musste wohl in diesen Tagen aus 
nahmsweise etwas mehr suspendierte Bestandteile enthalten haben. 
Diese Erfahrung zeigt aber, dass die Ergiebigkeit bei höheren Anforde 
rungen, wie sie durch Wasser mit grösseren Mengen von suspendierten Be 
standteilen an ein Filter gestellt werden, noch bedeutend schneller abnimmt. 
Eine geringe Erholung trat zwar ein, doch blieb die Menge bis zur Reinigung 
sehr gering. Nach der Reinigung und Sterilisation übertraf allerdings die 
Ergiebigkeit bei beiden sogar die Anfangsleistung, ebenso nach der zweiten 
Reinigung, wo dann Berkefeld anfangs wieder mehr leistete als Z. Nachdem 
am 18. Juni die Ergiebigkeit pro Stunde auf 38,4 bei Z und 6,4 Liter bei 
Berkefeld gesunken war, wurde der Versuch abgebrochen. Während der 
18 Tage waren die Filter 193 Stunden in Betrieb gewesen und hatten filtriert 
Z 13907 und Berkefeld 10376 Liter, Z also 3631 Liter mehr als Berkefeld, 
oder Berkefeld nur 74,61% von Z. 
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Der Versuch wurde mit einem 3.neuen Z-Filter, bezeichnet VI. wiederholt. 
ü 
Die Kerze war etwas kleiner, sie hatte bei einer Länge von 21,5, einem Um 
fang von 16 cm und einer Bodenfläche von 21,3 qcm 365,3 qcm Filterfläche. 
Da keine neue Berkefeldkerze zur Verfügung stand, wurde die alte ge 
reinigt, ausgekocht und neben der neuen Z-Kerze benutzt. Der Versuch wurde 
in der Weise wie bisher ausgeführt, indem Prodigiosusaufschwemmung einige 
Minuten vor jeder Probeentnahme in das Gehäuse eingebracht wurde. Es 
wurde Tag und Nacht ununterbrochen filtriert. In der ersten Stunde lieferte 
die kleinere Z-Kerze mehr als die früheren grösseren getan hatten, 187,2 
Liter, doch sank die Ergiebigkeit sehr bald, auf nur noch 37 Liter pro Stunde 
am 3. Tage; auch die Leistungen der Berkefeldkerze waren von 129,6 auf 
13,5 Liter gesunken. Während nun die sterilisierte Berkefeldkerze fast keim 
freies Filtrat lieferte und nie Prodigiosus durchliess, war die Z-Kerze völlig 
durchlässig für Prodigiosus; schon die nach 15 Minuten entnommene Probe 
wies 2302 Keime in 1 ccm auf. Der Versuch wurde daher nach 4 Tagen
	        
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