daßzurDifferentialdiagnostikdermitAscitesver-
bundenen Erkrankungen der Leber und des Pfort
adersystems stets an die Zuckergußleber gedacht
werden müsse. Curschmann meint, daß von früheren
Autoren erwähnte Fälle, die als Stillstand oder gar als
Heilung von Leberkirrhose aufgefaßt wurden, wohl derartige
Fälle von Zuckergußleber gewesen seien. Er betont aus
drücklich das Fehlen von interstitiellen Veränderungen in
der Leber. Die Mitbeteiligung der andern serösen Häute
an dem fibrösen Entzündungsprozeß betrachtet er als neben
sächlich.
Ähnliche Symptombilder finden sich in der Literatur vor
Curschmann bei Budd, Thierfelder und Bamberger.
Auch sie kommen zu der Vermutung, daß die in ihren
Fällen beobachtete Zirkulationsstörung im Pfortadergebiet
auf die dicken, durch Schrumpfung die Leber einschnürenden
„Exsudatlagen“ zurückgeführt werden könnte.
In der Literatur, die sich an die Veröffentlichung
Curschmanns angeschlossen hat, hat nun weniger dieser
Kompressionsmechanismus, als die eigentümliche Veränderung
an den serösen Häuten die Beachtung der Autoren gefunden
und zu verschiedenen Deutungen des Krankheitsbildes
Anlaß gegeben. Nur wenige Forscher haben sich der Cursch-
mannschen Ansicht über die Entstehung des Krankheits
bildes angeschlossen; insbesondere was die Entstehung des
Ascites anlangt. Die meisten nehmen an, daß der Ascites
auf entzündlicher, nicht auf mechanischer Basis entsteht;
ferner ist die Beteiligung der anderen serösen Häute mehr
als von Curschmann in den Vordergrund gestellt und
verschieden erklärt worden.
Zu nennen sind hier die Arbeiten von Riedel,
Rumpf, Pick, Heidemann, Hübler, Schupfer.
Von diesen glaubt Pick, daß die bei den bis dahin
beobachteten Fällen erwähnte Pericarditis für die Ent
wicklung des ganzen Krankheitsbildes verantwortlich gemacht