Full text: Über Zuckergußleber und fibröse Polyserositis

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Pathologisch anatomisch: Starke sehnige Ver 
dickung der Serosa der Bauchorgane mit ausgedehnten 
Verwachsungen der Baucheingeweide untereinander und mit 
der Bauchwand. Geringere sehnige Verdickungen der 
Pleura- und Herzbeutelblätter. Obliteration des Herzbeutels. 
Starke chronische interstitielle Hepatitis. 
Für den vorliegenden Fall erscheint die Annahme am 
wahrscheinlichsten, daß die stark ausgeprägte inter 
stitielle Hepatitis der primäre Krankheitsprozeß 
ist. Hierfür spricht zunächst die gleich zu Beginn der Er 
krankung 1893 von Senator festgestellte Leber- und 
Milzschwellung. Sodann scheint auch das bei der Sektion 
gefundene pathologisch - anatomische Verhalten der Leber 
dieser Annahme günstig zu sein. Die Leber zeigte 
nämlich eine völlig gleichmäßige Ausbreitung 
des interstitiellen Krankheitsprozesses über das 
ganze Organ. Es konnten keine Unterschiede gefunden 
werden zwischen den Leberbezirken, die unter dem Druck 
der Zuckergußbildung gestanden hatten, und den Teilen, 
die, wie für den größten Teil der Leberunterfläche beschrieben 
worden ist, völlig frei von Kapselverdickungen waren. Es 
dürfte unwahrscheinlich sein, daß eine so gleichmäßige 
interstitielle Hepatitis ihren Ausgang von einer Kapsel 
verdickung nehmen sollte, die nur einen Teil der Leber 
oberfläche betrifft. 
Aus der Annahme einer interstitiellen Hepatitis 
als Grundursache des ganzen Leidens lassen sich 
zwanglos alle klinischen Symptome sowie der 
Sektionsbefund erklären. 
Die Lebererkrankung hat zu Stauung im Pfortader 
kreislauf und zu Ascites geführt. Durch den Ascites ist 
eine chronische Peritonitis hervorgerufen, die schließlich zu 
den bei der Obduktion gefundenen eigentümlichen hyper- 
plastischen Veränderungen des Peritoneums geführt hat. 
Durch Fortschreiten des Entzündungsprozesses auf dem
	        
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