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Die Frage, welche Art von Sarkom am häufigsten auf-
tritt, läßt sich nach dem gesammelten Material kaum be
antworten, sind doch manche Berichte der mikroskopischen
Untersuchungen zu ungenau; es kommt auch wohl nicht
in Betracht, welche Art gerade einige Male mehr beobachtet
ist. Es können alle Arten von Sarkom Vorkommen und
alle die bösartige weiche Form annehmen, zu welcher auch
unser areoläres Sarkom zu rechnen ist.
Auch läßt es sich schwer feststellen, von welchem
Organ, Hoden oder Nebenhoden, und von welcher Stelle
das Sarkom seinen Ausgang genommen hat und meist
zu nehmen pflegt. Nach Ziegler stellen in der
Mehrzahl die Hoden den primären Ausgangspunkt dar und
sekundär wird erst der Nebenhoden mitergriffen. Es wäre
vielleicht möglich, durch unzählige Schnitte den primären
Ort nachzuweisen; in unserem Falle jedoch wäre es wohl
aussichtslos, wo so große Partien bereits der Nekrose an
heimgefallen sind.
Für diese centralen erweichten wie bröckeligen Herde
kann als eine Erklärung der Umstand gelten, daß durch den
Widerstand der derb beschaffenen Tunica albuginea gegen
über dem sich ausdehnenden Tumor es zu einer dicht ge
drängten Anhäufung der Zellen im Centrum kommt, das
Bindegewebe atrophiert und die Zellen der regressiven Meta
morphose anheimfallen.
Was nun die Häufigkeit des Vorkommens von Sarkom
retinierter Hoden anbelangt, so möchte ich zunächst gegen
über dem Carcinom auf Grund der oben den Zwischenzellen
beigeleglen Bedeutung das Sarkom für das häufigste, das
Carcinom für selten halten. Über die Mischtumoren reti
nierter Hoden stand mir kein Material zur Verfügung. In
der Litteratur habe ich die Fälle von Souligoux, Lecene
und Kaeppelin gefunden, die als „cancer“ beschrieben
sind. Wo aber „cancer“ gerade wie bei uns „Krebs“ all
gemein als Ausdruck für eine maligne Geschwulst gebraucht
wird, so ist es nicht ausgeschlossen, daß es sich auch in
diesen Fällen um ein bösartiges Sarkom gehandelt haben
kann. Von einem Fall eines medullären Carcinoms bei links