Full text: Ein Fall von Sarcoma testis retenti

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lm Scrotum findet sich nur der linke Testikel. Rechts neben 
der Peniswurzel, in der Höhe des Ligamentum Pouparti, ist 
ein ca. taubeneigroßer Tumor zu fühlen, welcher durch einen 
cylindrischen Fortsatz mit einem über kindskopfgroßen 
Tumor in abdomine zusammenhängt. Dieser Tumor füllt 
die rechte Unterbauchgegend fast ganz aus und leicht vom 
Ligamentum Pouparti bis einen Finger breit unter den Nabel, 
überschreitet etwa einen Querfinger breit die Mittellinie nach 
links und geht nach außen rechts bis fast an die Spina 
anterior superior. Er ist elastisch, von glatter Oberfläche; 
Fluktuation ist nachweisbar; die Haut über dem Tumor ist 
unverändert und in Falten abhebbar. Der Tumor selbst ist 
in die Tiefe nicht abzugrenzen, ist unverschieblich, nicht 
durchscheinend. 
Die Diagnose lautete auf obigen Befund hin: Tumor 
malignum testis retenti dextri. 
Die Exstirpation verlief ohne besondere Schwierigkeiten. 
Der weiche Tumor liegt unmittelbar unter der Haut in einer 
dünnen, leicht zerreißlichen Hülle, Beim Einschneiden in 
seine Membran entleert sich etwa '/* Liter brauner, mit Blut 
vermischter Flüssigkeit. Die Geschwulst läßt sich in toto 
sodann leicht herausschälen. Darauf Schließung der Wunde 
und steriler Verband. 
Am.Nachmittage nach' der Operation zeigt Pat. zwar 
einen Temperaturanstieg auf 38°, fühlt sich jedoch wieder 
leidlich wohl, Am folgenden Tage ändert sich nichts im 
Befinden ; Temperatur ist von 38,4 auf 38,8 gestiegen ; Puls 
frequenz beträgt im Durchschnitt 88. Am zweitfolgenden 
Tage nun verspürt Pat., während er auf dem Becken sitzt, 
ganz plötzlich eintretende Schwäche und Ohnmachtsgefühl; 
kalter Schweißausbruch, Totenbläße der Haut. Trotz sofor 
tiger therapeutischer Maßnahmen tritt nach ca. einer Viertel 
stunde der Exitus infolge der Lungenembolie ein. 
Der Sektionsbefund besagt in Kürze: 
Eine ca. 20 cm lange, durch Nähte gut geschlossene, 
reaktionlose Operationswunde in der rechten Leistengegend. 
Ausfüllung des Conus arteriosus und der Pulmonalarterie 
durch Emboli, deren Entstehungsort nicht nachzuweisen ist.
	        
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