Full text: Ein Fall von Sarcoma testis retenti

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Außerdem operierte May dl einen sarkomatös entarteten 
Leistenhoden, worüber mir jedoch nähere Angaben fehlen. 
Ehrendorfer 1 ) berichtet von einem Fall, wo hei 
einem 24jährigen Pat., dessen linker Hoden früher im 
Leistenkanale gelegen war, zu einer nußgroßen, harten Ge 
schwulst wurde und mit weiterem Wachstum sich allmählich 
ins Scrotum senkte. 
Wegen raschen Wachstums der Geschwulst wurde die Exstirpation 
vorgenommen und die Untersuchung ergab, daß der hintere über gänseei 
große Anteil des Tumors der sarkomatös degenerierte Hoden, der vordere 
obere Anteil aber eine durch einige 100 gr angesammelter Flüssigkeit 
bedingte Hydrocele war. Auf dem Durchschnitt war die Farbe weißlich, 
das Aussehen markig. 
Mikroskopisch fand Ehrendorfer reichliche Rundzellen mit 
reticulärer Zwischensubstanz, an anderen Stellen zarte Alveolenräume, 
die mit Gruppen solcher Zellen erfüllt waren, an Schnitten aus dem 
Centrum des Tumors wieder mächtigere Balken von Bindegewebe, die 
Zellenkomplexe umgrenzen, wobei die letzteren von zarteren Bälkchen 
durchsetzt sind. Stellenweise verfettete Partien entsprechen den auf dem 
makroskopischen Durchschnitte gelbgrauen, unregelmäßig geformten 
Feldern. An keiner Stelle war Höhlenbildung vorhanden, auch waren 
keine Hodenkanälchen aufzutinden. 
Wir haben es in diesem Falle mit einem alveolären 
Rundzellensarkom zu tun. 
Einen Fall von großzelligem Myxosarkom eines Bauch 
hodens teilt uns von K a h 1 d e n 2 ) mit: 
Es handelte sich dabei um einen Tumor des rechten in der Bauch 
höhle zurückgebliebenen Hodens mit zahlreichen Metastasen in Leber, 
Peritoneum, Netz und retroperitonealen Lymphdrüsen. Auf dem Durch 
schnitt zeigte der Tumor ein markig weißes Aussehen und war durch 
einzelne graue Bindegewebsleisten in größere Abteilungen geteilt. Das 
dem Samenstrang entsprechende Gebilde, eine Strecke weit auf dem 
Schnitte verfolgbar, verlor sich dann aber in dem Bindegewebe. 
In einem Stücke, nahe dem unteren Teile des Tumors entnommen, 
fanden sich circnmscripte Anhäufungen von durchaus epithelähnlichen, 
teils polyedrischfiji, teils mehr rundlichen, mit einem deutlichen Kern 
versehenen Zellen, welche, eine alveolenartige Anordnung zeigten. An 
*) Ehrendoifer: Langenbeck’s Archiv für klin. Chirurgie, XXVII, 
1187. 
*) von Kahlden: Neubildung bei Kryptorchidie und Monorchidie. 
Münchener mediz. Wochenschrift 18^7.
	        
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