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0. H. Petersen.
Nehmen wir nun an, dass der Fundusschnitt immer ge
rade auf dem Kamm gemacht wird, so würde er in ^ _ 7ß°l 0
Placentargewebe treffen. Da aber in der Regel der Schnitt wohl
etwas weiter nach vom fallen wird, so würden wir etwa noch
2—2 1 / 2 cm (7 —(— 15 —16 = 38 mal auf 134) in die Berechnung mit
einbeziehen müssen; also, wenn wir annehmen, dass die Placenta
etwa ebenso oft vom, wie hinten sitzt, kämen noch hinzu 14,1 °/ 0
(= 1 /' 2 • rwr—), genauer 13 °/ n > da wir dann auch von den sechs
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1—2 cm übergreifenden Placenten die Hälfte in Abzug bringen
müssten; hinzu kommen noch die 8°/ 0 der Tubeneckenplacenten
(s. hinten S. 10), in denen meistens auch noch Placentargewebe ge
troffen werden wird. Das sind im ganzen 28,5 °/ 0 . Dem gegenüber
steht eine Zahl von mindestens 41 °/ 0 Verletzungen der Placenta
bei vorderem Schnitt (vgl. Holzapfels Arbeit über queren Fundal-
schnitt (Monatssch. f. Geb. u. Gyn. Bd. XIH, S. 56, Abs. 4). Die
Zahlen sind so weit nicht voneinander entfernt, aber doch besteht
ein sehr wesentlicher Unterschied darin, dass beim vorderen Längs
schnitt der Kuchen immer in voller oder nahezu voller Ausdehnung
getroffen wird, während beim queren Fundusschnitt in gut 8 / 4 aller
Fälle ein mehr oder weniger schmales, des öfteren sehr dünnes Stück
Placentargewebe getroffen wird. Insofern liegt also der quere Fundus
schnitt, was die Verletzung der Placenta betrifft, wesentlich günstiger
als der vordere Medianschnitt.
Es kann nicht unsere Aufgabe sein, zu untersuchen, welcher
Wert auf die Vermeidung einer Placentarverletzung bei der Sectio
caesarea zu legen ist. Darüber ist viel geschrieben, und die An
sichten sind geteilt. Jedenfalls wird der die Placenta am seltensten
und wenigsten verletzen, der den Rat Holzapfels 1 ) befolgt, beim
ventralen Kaiserschnitt den medianen Längsschnitt zu wählen, wenn
die Ligamenta rotunda ausgesprochen vorn verlaufen, in allen andern
Fällen den queren Fundusschnitt.
II. Die Entfernung' des unteren Placentarrandes
von der Eispitze.
Die Entfernung des unteren Placentarrandes von der Eispitze
konnte 140 mal festgestellt werden. Die Ergebnisse sind in Tafel II
q Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. II S. 73.