Ober den Sitz des Fruchtkuchens u. die Bedeutung dieses Sitzes f. die Geburt. 23
centa vorhanden. Zweitens sehen wir, wie jene Einschnürung des
Eisackes, die Holzapfel (Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. I, S. 309—310)
damals mit einer ein Jahr vor der Geburt ausgeführten Vaginifixur
in Verbindung brachte, allmählich verschwindet, offenbar durch die
Dehnung der narbigen Stellen durch die verschiedenen Schwanger
schaften .
Es wäre nun noch zu untersuchen, ob der seitliche Placentar-
sitz Geburtsstörungen verursacht, und es würde besonders zu beachten
sein, ob nicht die ausgesprochen seitlich sitzenden Placenten, die
bei der inneren Untersuchung 1 ) mit Tubeneckenplacenten verwechselt
werden können, Geburtsstörungen im III. Abschnitt veranlassen.
Wii haben keine solchen gefunden, bei allen diesen Fällen verlief
der Nachgeburtsabschnitt ohne Störung; deshalb sehen wir von
einer Zusammenstellung dieser Fälle in einer Tafel ab.
Die Gesamtzahl der Placenten auf der Seitenfläche beträgt 22,
und zwar aus Holzapfels erster Reihe 2 ) 6, wovon zwei der ersten
und vier der zweiten Gruppe zugehören, aus der zweiten Reihe 3 )
3, eine von der ersten und zwei von der zweiten Gruppe, und aus
unserer Reihe 13, darunter elf aus der ersten und zwei aus der
zweiten Gruppe.
VI. Die mehrfache Schwangerschaft.
Die Lage der Eisäcke bei Zwillingsschwangerschaft fanden wir
bisher immer so, dass die Säcke schräg zueinander gelegen waren
nach allen 3 Richtungen, also dass der tiefer gelegene zugleich
mehr nach einer Seite und auch stärker nach vorn oder hinten
sich ausbreitete. Die Anordnung war immer eine asymmetrische.
Die Aufblähung von Zwillingseisäckeu ist meist etwas schwie
riger wegen der grösseren Risse, und bei zweieiigen Zwillingen auch
deshalb, weil sich die Scheidewand-Chorien voneinander trennen,
wenn sie nicht vorsichtig behandelt werden. Wir haben 6 Zwillings
eisäcke zur Verfügung, 4 zweieiige und 2 eineiige. Die beiden
eineiigen sind schon früher abgebildet, der eine Beitr. z. Geb. u.
Gyn. Bd. I, S. 325, E 21, der andere Beitr. z. Geb. u. Gyn., Bd. VIII,
S. 2 (Zwillinge in einem Amnion). Von den zweieiigen ist einer
*) Vgl. das S. 11—16 über Burckhards Untersuchungen Gesagte.
2 ) Beitr. z. Geb. u. Gyn. Bd. I S. 308—310 — hier sind 5 angegeben, es
kommt noch ein sechster hinzu.
3 ) Beitr. v. Geb. u. Gyn. Bd. II 436, J.-Nr. 164 — S. 443.