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16. XII. 04. Diener Gottes! ich. schreibe und noch
einmal. Ich verzeihe von Herzen, weil Du barmherzig ohne
Maß wärest, Du mir auch. Bereite Dich zu einem tüchtigen
Streiter vor, mich auch, denn u. liebe gute heilige Mutter,
die Kirche soll verherrlicht werden. Alles geht seinen na
türlichen Gang. Du hast studiert in den Schulen und Büchern.
Ich auch im Leben, Lieben und Leiden. Ich liebte von sieben
Töchtern die sechste des Alters von oben herab, das Kind
einer guten tadellosen Mutter, wie meine und Deine Mutter,
laut oben.
Ich liebte im Gesetze und im Leben ganz besonders,
das sechste in zweimal sieben, guten Geboten und bösen
Geboten und das sechste von einmal zehn Geboten.
Bis ersten Februar ist aber noch Zeit, dann kommt
eine andere Zeit. Sehe, lese, überlege. Dora, Rosa, Tod.
Du aber sollst mit allen Deinen Lieben die Unsterb
lichkeit genießen und die Herrlichkeit sehen und ich auch
mit all den uneinigen. Ich bin als Sohn der Bosheit geboren,
durch Leben, Liebe und Leiden zum Kinde Gottes geworden.
Reiche mir Hand u. Stirn zum Kuß und Du hast alles, was
Du brauchst. Lasse mich erklären und erzählen, zum lesen
und schreiben habe ich keine Zeit, ich tue aber gern meine
Pflicht, Du auch. Du bist gelaufen, hast gegeben und ge
litten und wenig erreicht ich aber werde treiben und sie
kommen von selbst. Herzliche Grüße. Der Wohlbekannte.
Fürchte Dich nicht, sieh mir scharf ins Auge.
30. XII. 04. Diener Gottes 1 Telegramm an Gräfin
Montignosa Florenz. Sofort nach Kiel, zwei Kinder erwarten
die Mutter seit einem halben Jahr. Bald Rückantwort 1
Immakulata. Gasstraße 14.
In fliegender Eile, durch die Winde, Mittel sind da,
die arme Mutter ist in die Verzweiflung getrieben, das Meer
ist tief und dunkel.
Für das Haus Wettin aber werde ich eine Urkunde
fertigen, damit sie sehen, wo Gerechtigkeit ist, das übrige
wird sich finden, Diener Gottes, tue Deine Pflicht in Eile.