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ganz Kiel Spießruten bedroht worden. Man könne ihm
Mörder und alles entgegenstellen, er sei dagegen gefeit.
Man habe ihm apch selbst Leute entgegengeschickt.
Er habe zum Prinzen Heinrich gewollt, es schwirre etwas
in der Luft infolge des russisch-japanischen Krieges. Am Tor
des Schlosses sei er abgewiesen worden, da der Prinz nicht
zu Hause sei. Er sei darüber empört gewesen. Die Soldaten
seien unters Gewehr getreten.' Er habe gesagt, sie sollten
auf ihn schießen, das hätten sie nicht getan. Die Wache
habe ihn verhaftet, er sei zur Polizeiwache und von da
nach Hause gebracht worden.
Der Kreisarzt habe ihn am 16. I. in seiner Wohnung
getroffen uud gesagt, er solle ins Erholungshaus.
Gott sei immer bei ihm, er fühle sich gehoben und
frei. Jeder Augenblick sei Gabe, er wisse uicbt, wie lange
er leben werde. Er sehe den Leuten durch die Augen ins
Herz. Zunächst müsse er in Kiel Spießruten laufen, damit
die Menschen sähen, er sei berufen. Es könne ihm nichts
geschehen.
Er könne über jeden und alles Verse machen. Jetzt
sei er gerade in der Verfassung. Er sei kein Redner, nur
ein Denker.
21. I. Patient äußert, es sei ihm alles von höheren
Mächten eingegeben worden, die ganze Handlungsweise sei
ihm vollständig klar. Auf Befragen, wann er zuerst Stimmen
gehört habe, „so successive im Laufe der Zeit, habe mich
zwischendurch gewunden und habe die Menschen kennen
gelernt.“ Ob Zeichen gesehen, „Ja,* das Bessere siegt immer,
und der Nordpol ist das Herz des Ganzen, drum können
sie da nicht hinkommen.“ Neulich seien ihm im Traume
so Grimassen erschienen, Menschen, die ihn drückten, er
würgen wollten, und wie er eben weg war, weil er keine
Luft mehr bekam, da sei eine Erscheinung von Gott ge
kommen, eine Erleichterung; das sei an dem Abend ge
wesen, als ihm^das Holzschlagen verboten worden war, als
er gerade sehr traurig und besorgt um seine Zukunft war.
24. I. Patient hat sich meist ruhig verhalten, guten
Appetit und ziemlich regelrechten Schlaf gehabt. Er
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ver-