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R.—L. = -f
R.—C. = +
A. Bew. sind frei. Der Augenhintergrund ist normal,
Facialis beiderseits gleich innerviert. Die Zunge wird ge
rade herausgestreckt, ist belegt. Die Gaumenbögen werden
gleichmäßig gehoben. Der Rachenreflex ist lebhaft. Die Ohr
läppchen sind nicht differenziert. Es besteht tremor manuum,
Quinquaud ist positiv. Mechanische Muskelerregbarkeit ist
vorhanden, nicht gesteigert. Vasomotorisches Nachröten ist
lebhaft.
Kniephänomen lebhaft. Achillessehnenreflex positiv,
Fußklonus negativ. Bei Auslösung des Fußsohlenreflexes
werden die Zehen plantarwärts gebeugt. Cremasterreflex ist
nicht auszulösen, Abdominalreflex lebhaft.
Pinselberührungen werden prompt lokalisiert, Spitze
und Knopf genau auseinander gehalten. Schmerzempfindung
ist normal.
Der Gang ist sicher, es zeigt sich leichtes Schwanken
bei Fußaugenschluß.
Paradigmata werdeu schlecht behalten, dabei Silben
ausgelassen, versetzt, stolpern. Bei raschem Hersagen der
Wochentage, ebenso nach Übung ist die Unsicherheit der
Sprache nicht so groß.
III. Verlauf:
Nach seiner Aufnahme geht der Patient ruhig auf die
Abteilung. Am 19. I. kommt er zur klinischen Vorstellung
und bringt noch manches Interessante zur Kenntnis.
Er gibt seine Personalien an, zeigt sich örtlich voll
kommen, zeitlich annähernd orientiert. Es gehe ihm jetzt
ganz gut. Sein Gedächtnis sei durch die Strapazen etwas
heruntergekommen.
Im letzten Sommer sei er von den andern Arbeitern
unterdrückt worden. Die Leute hätten gewußt, daß er ein
bißchen mehr sei, sie hätten auch gemerkt, daß noch mehr
hinter ihm stecke. Man habe ihm überall Steine in den
Weg gelegt, er aber habe es der Dummheit der Leute zu
gut gehalten.
Eigentlich krank sei er nicht gewesen, aber traurig und