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Operation: Am 22. III. 1895 wird der Girardsche
Fußgelenksresectionssclmitt an der Außenseite ausgeführt,
das Talocruralgelenk eröffnet, dabei entleert sich seröse
Flüssigkeit. Nach weiterer Eröffnung des Gelenkes zeigt
sich, daß der Talus und die gegenüberliegende Gelenkfläche
der Unterschenkelknochen zum größten Teile von Knorpel
entblößt sind. Der Knorpel ist durch ziemlich spärliche
Granulationsmassen ersetzt. Die fibröse Kapsel des Fußgelenkes
ist ziemlich stark verdickt. Der Talus wird exstirpiert und
die Gelenkfläche der Unterschenkelknochen wird abgesägt.
Bei der Durchsäguug des Talus stellt sich nirgends ein
Knochenherd heraus, ebensowenig in den beideu Malleolen.
Es bandelt sich also um eine ganz geringe Tuberculose mit
Knorpelverlust an beiden Gelenkenden des Sprunggelenks.
Das Fußgelenk wird tamponiert' und der Rest durch die
Naht geschlossen.
18. IV. Beim Verbandwechsel prima intentio.
24. IV. Entlassung mit Zinkleimverband. Der Fuß
ist etwas beweglich, ohne Schmerzen, kaum erkennbare Diffor-
mität. Verkürzung beträgt etwa 1 cm.
19. IX. 05. Bat. gibt au, daß er mit dem operierten
Fuß ungefähr 1V 2 Stunden ununterbrochen gehen kann, ohne
zu Hilfenahme eines Stockes. Nach seiner Entlassung aus
der Klinik bat sich etwa 4 Monate nach der Operation am
Fuß eine kleine Fistel gebildet. Der Arzt hat sie ihm damals
exstirpiert und das kranke Gewebe mit scharfem Löffel
ausgekratzt, dann ist der Fuß tadellos geheilt. Pat. hat
seitdem nie mehr Schmerzen daran gehabt. Er ist imstande,
vollkommen seine Arbeit zu verrichten.
Fall II.
Pat. Wilhelm ß., 25 J., Arbeiter. Aufnahme 22. VU. 1895.
Anamnese: Am 7. April 95 kam Pat. derartig durch
einen niederfallenden Stamm zu Falle, daß der rechte Fuß
unter den Stamm zu liegen kam und nach der medialen
Seite umgedreht wurde. Die sehr hochgradige Torsions-
dislocation wurde von einem Arbeiter nach Möglichkeit re-
poniert und der Patient sodann zum Arzte gebracht. Dieser
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