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also vor Allem auf die Entfernung einzelner Gelenkteile und
breite Eröffnung des Gelenkapparates ankommt, dagegen
die König sehe Resectionsmethode für alle tuberculösen
Gelenkentzündungen, bei denen es viel wichtiger ist, auf das
sorgfältigste die fungös erkrankte Gelenkkapsel und die
tuberculösen Knochenherde zu sehen und zu exstirpieren,
als einfach mit möglichst kleinem Schnitte die Knochengelenk-
Enden abzutragen.“
Durch die eingehenden Untersuchungen von König
wissen wir, daß die tuberculösen Herde bei Fußgelenks-
tuberculose „an den Knochen und der Kapsel auf der
vorderen Seite des Gelenkes liegen, Talushals-, Tibiaherd
erkrankungen, Kapseln der Strecksehnen.“ König hat nun,
wie er selbst angiebt, seine „Methode, die sich ja in ge
wisser Beziehung, doppelter vorderer Längsschnitt, an Langen-
beck anlehnte, construiert auf die Kenntnis der patholo
gischen Anatomie der Sprunggelenktuberculose.“ Bei der
nun folgenden Beschreibung seiner Methode halte ich mich
an das Lehrbuch des großen Meisters. „Zunächst liegt der
Schnittführung schon die Absicht zu Grunde, nicht unbedingt
zu resecieren, sondern eventuell nur das Kranke zu entfernen
und deswegen verlaufen die Schnitte in der Art, daß sie
gerade die zumeist erkrankten Gelenk- und Knochengebiete
bloßlegen. Die beiden vorderen Seitenschnitte verlaufen
vor dem vorderen Rand beider Knöchel und haben den
Zweck, die ganze vordere Fläche des Gelenkes von der
Insertiou der Synovialis an die Tibia bis über den Talus
hin auf das Schiffbein — also den Synovialsack samt
Strecksehnen, Nerven und Gefäßen — so emporzuheben daß
man die Tibia, den Talus und eventuell auch die Schiff
beinverbindupg des letzteren übersieht.
Der innere Schnitt beginnt auf der Tibia 3—4 cm
oberhalb des Gelenkes nach innen von den Strecksehnen
und liegt hart am vorderen Rand des Knöchels. Bei der
Überschreitung des Gelenkes eröffnet er dasselbe, liegt dann
weiter nach unten auf der inneren Seite des Taluskörpers
und Halses und endet innen vor der Prominenz des Schien
beins. Der äußere Schnitt liegt diesem gegenüber auf der