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maßes rät und die zweite Forderung folgt logisch aus der
ersten, der Fuß muß absolut ruhig stehen. Dies erreicht
man am einfachsten durch eine Volkmannsche T-Schiene
oder gut gebogene Cramersche Schiene. Bei reactionslosem
Verlauf kann man nach circa 1 Woche den Verband
wechseln, die Drains und die meisten Nähte entfernen
und soll nun nach Angabe der Autoren womöglich schon
jetzt oder nach einer weiteren Woche einen Gypsverband,
der die gute Stellung des Fußes garantiert, anlegen und
die weitere Heilung abwarten.
Diese soeben geschilderte Operation nach Langen heck
bedeutet deshalb einen so großen Fortschritt gegen die
seiner Vorgänger, weil er zuerst betonte, daß es vor allen
Dingen auf die Erhaltung des Periostes ankäme um einen
brauchbaren Fuß zu erhalten. Das Resultat ist eine viel
reichlichere Knochenbildung als die früheren Operateure
erzielten, damit einmal die sichere Vermeidung der unglück
seligen Schlottergelenke, die die ganze Operation zu nichte
machen und wegen deren später dann doch noch die Am
putation gemacht werden muß und zweitens, wenn auch nicht
die Aufhebung der ganzen gesetzten Verkürzung, so doch
eines großen Teiles derselben.
So günstige Resultate v. Langenbeck und seine
Anhänger nun auch bei Fußgelenksresection infolge von
Schußverletzungen erzielten, so zeigte sich in der Folgezeit
doch bald, daß die Operation hei der häutigsten Iudieation
in Friedenszeiten bei der Fußgelenkstuberculose fast ganz
versagte, jedenfalls sehr ungünstige Resultate lieferte. Des
halb begann man auf andere Methoden zu sinnen. Was
gegen die v. Langen becksehe Schnittführung sprach
war einmal, daß sie nicht genügend Raum schaffte, um
an „alles Krankhafte gut herankommen zu können und
zweiteus, daß wenn sie wegen Tuberculose ausgeführt wurde,
oft eine genügende Knochenbildung nicht auftrat und der
Fuß nur unvollkommen brauchbar ward.“ ,,Es sind nun,
wie König in seinem Lehrbuche schreibt, weit über
30 Vorschläge und Beschreibungen derartiger Methoden
publieiert worden. Es ist von allen Seiten versucht worden,