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I. Anfall: Juli 1903 bei Erdarbeiter! an einem heißen
Tage vormittags 11 Uhr bekam Pat. Krämpfe. Er schrie
plötzlich auf, fiel um wie vom Blitz getroffen; verlor nur
kurze Zeit das Bewußtsein. Wollte rufen, konnte aber nicht.
Hatte sich auf die Zunge gebissen. Es war keiner dabei.
Er wurde am Buden liegend von seinen Kameraden ge
funden, war da schon wieder bei Bewußtsein und konnte
nach Hause gehen. Keine Lähmungen, keine Kopfschmerzen
hinterher.
II. Anfall; In der Nacht darauf 4 h Anfall im Bett.
Er schrie auf, seine Frau sagte: was willst du? Verlor für
kurze Zeit das Bewußtsein; wieder Zungenbiß. Schlug
während des Anfalles mit dem r. Arm um sich. Nicht eiu-
genäßt. Um 6 h früh ging Pat. bei gutem Wohlbefinden
zur Arbeit.
III. Anfall; Am selben Vormittag — sehr heißer
Tag — 10 h Anfall. Schrie und fiel plötzlich um. Von
Kameraden gesehen, wurde ganz blau. Zungenbiß, zuckte
mit den Armen. Verlor wenige Minuten die Besinnung.
Kameraden führten Pat. nach Hause, legten ihn ins Bett.
IV. Anfall: Mittags 1 h am selben Tage, als Pat.
noch zu Bett lag, ein gleicher Anfall. Seit dem 2 ten Anfall
wußte Pat. vorher, wann ein Anfall kam. Es fing im r.
Fuß an mit Kribbeln, welches immer höher ging. Pat.
hatte das Gefühl, als ob er umgeworfen werden sollte.
Dr. F. behandelte Pat. mit einem Brausesalz. Seitdem
keine Krämpfe mehr. Sieben Wochen zu Hause behandelt;
dann wieder gearbeitet. Darauf ging es Pat. mit Ausnahme
einer gewissen Schwäche im r. Bein gut bis April 1904.
Hatte er eine Zeit laug gearbeitet, so konnte er kaum sein r.
Bein anhebeu. Zuweilen habe er eingenäßt, jedoch unabhängig
von den Abfällen. Sehr viel leide er an Kopfschmerzen,
bei den Krämpfen sei er ganz bewußtlos. Nach einem
solchen Anfalle schlafe er ca V2 Stunde. Nachts sei er nie
aus dem Bette gefallen.
Als Kind stets gesund, nie Kopfschmerz oder Schwindel.
Kein Trauma außer Loch im Kopf in der Kindheit. Beim
Militär zog er sich 1894 durch Stoß an’s r. Knie Blutver