Die Zahl der seit dem Jahre 1870 in der Literatur
veröffentlichten Fälle von Xeroderma pigmentosum hat
annähernd 200 erreicht. Aber doch scheint es noch immer
nicht ganz wertlos, neues zur Kasuistik herbeizutragen, da
noch manche Punkte, insonderheit die Ätiologie, in Dunkel
gehüllt sind.
Die mir zur Verfügung stehenden Fälle sind in der
Literatur nicht ganz unbekannt. Es handelt sich um vier
von den sieben bereits von Rüder im Jahre 1880 als
Epithelialkarzinom der Haut beschriebenen Söhnen eines
Elternpaares, die später von anderer Seite als Xeroderma
pigmentosum gedeutet wurden. Im Jahre 1888 hat dann
Barckmann noch einmal in seiner Dissertation (Kiel 1888)
über den weiteren Verlauf bei dreien der Brüder berichtet.
Einer von diesen ist inzwischen verstorben, während die
beiden anderen sowie zwei von Barckmann nicht aufgeführte
Patienten jetzt von mir beobachtet worden sind. Von diesen
letzteren war der eine damals noch nicht deutlich erkrankt,
der andere befand sich in einem sehr frühen Stadium der
Krankheit. Auch die beiden von Barckmann neu ge
schilderten Kranken bieten heute ein wesentlich anderes Bild
als 1888. Über einen davon hat im Jahre 1903 Freyse
in seiner Dissertation (Über Xeroderma pigmentosum, Kiel,
1903) noch einmal einen Bericht veröffentlicht.
Rüder hat, wie gesagt, die Krankheit als einen
Epithelialkrebs der Haut im frühen Kindesalter gedeutet,
obwohl er alle für Xeroderma pigmentosum charakteristischen