Full text: Beitrage zur Kenntnis des Xeroderma pigmentosum

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Über Erfahrungen betreffs der Therapie läßt sich an 
der Hand der aufgeführten Fälle nicht viel sagen. Das 
wichtigste und überhaupt einzige bis zu einem gewissen 
Grade wirksame Mittel zur Besserung des Allgemeinzustandes 
ist eine Lebensweise, die den Patienten möglichst wenig den 
Lichtstrahlen aussetzt. Eine innerliche Behandlung ist hier 
als aussichtslos nicht versucht worden. Bei der Tumoren 
behandlung fiel auf, daß manche, besonders die flachen, 
ulcerierenden Neubildungen spontan oder unter indifferenten 
Salben abheilten. Die größeren erforderten jedoch stets 
chirurgische Eingriffe mit dem scharfen Löffel, dem Messer 
oder dem Galvanokauter. In einzelnen Fällen wirkte Röntgen 
bestrahlung günstig. Der höchst unangenehmen Konjunktivitis 
stehen wir ziemlich machtlos gegenüber. Schutz gegen das 
Licht durch dunkle Brillen ist das einzige, was symptomatisch 
Milderung bewirkt. Bei der Beseitigung störender Narben 
verziehungen im Gesicht waren plastische Operationen am 
Platze, die mit mehr oder minder gutem Erfolge ausgeführt 
wurden. 
Zum Schluß möchte ich noch einige Worte über den 
Blutbefund sagen. Allerdings war es mir nur bei zweien 
der Brüder möglich, darüber Erhebungen anzustellen, nämlich 
bei Hans und Christian. Diese beiden sind nun gerade die, 
bei denen sich das Krankheitsbild in seiner Intensität am 
stärksten von einander unterscheidet. Ich fand jedoch bei 
beiden den Blutbefund nicht wesentlich gegen die Norm ver 
ändert. Der Hämoglobingehalt betrug 100%, die Zahl der 
Erythrocyten bewegte sich um 5 000000, die der Leucocyten 
um 5000. Allerdings differierte das Verhältnis der einzelnen 
Arten der weißen Blutkörperchen bei beiden Fällen etwas 
gegeneinander. Bei dem augenblicklich mit ulcerierenden 
Tumoren behafteten Christian fanden sich weniger Lympho- 
cyten, mehr Eosinophile als bei Hans; doch weichen 
die Prozentzahlen nicht sehr stark von den als Norm 
geltenden ab.
	        
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