Full text: Über ein cystisches Embryom des Testikels

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gewiesen, die Fälle von Chorionepitheliom beim Mann könn 
ten wohl nach dieser Richtung hin näher beleuchtet werden. 
Es sind etwa ein Dutzend Fälle bekannt, bei denen meist 
das primitive Embryom von dem chorionepithelialen Anteil 
überwuchert worden ist. Sonderbarerweise sind analoge Bil 
dungen für Ovarialteratome noch nicht sichergestellt. 
Weiterhin giebt Schlagenhaul'er fünf Fälle an, wo trau 
benmolenartige Wucherungen in den Gefäßen durch Ent 
artung der in den Hodenteratomen sich findenden Eihüllcn 
zustande gekommen waren. 
So geben die beiden Bon netscheu Theorien manchen 
Ausblick, aber auch wieder manches Problem, dessen Lösung 
wohl noch gute Zeit haben wird. — 
Es wäre zum Schluß noch etwas über das klinische 
unsres Falles zu bemerken. Der Fall zeigt die für Hoden 
dermoide typische Entwicklung, kongenital sicherlich schon 
vorhanden, wächst er mit seinem Träger langsam heran, 
ohne ihm weiter viel Beschwerden zu machen, bis eines 
schönen Tags eine akute Schwellung auftritt, die zur Ab 
setzung des Tumors, die zur Castratiou nötigt. Meist ist 
nicht einmal dies das zur Operation dringende Moment, 
sondern in vielen Fällen der Litteratur wird kurz nach der 
Geburt die Vergrößerung des Testikels bei dem Kuaben 
bemerkt, und die Eltern lassen das Kind operieren. Seltener 
ist ein rascheres Wachstum in der letzten Zeit vor der Opera 
tion bemerkt worden. An möglichen Complikationeu scheint 
das Hodendermoid viel ärmer als das Ovarialdermoid zu 
sein, das viel öfter von den umgebenden Organen aus in 
krankhafte Prozesse hineingezogen zur Vereiterung oder 
Verjauchung kommt. Ich habe in der Litteratur keine 
derartige Complikation entdecken können. Zudem gelten 
die Hodendermoide als durchaus harmlose Geschwülste. 
Metastasen, die wiederum Gewebe aller drei Keimblätter zeigen, 
sind beschrieben, haben sich aber als Implantationsmetastasen 
geplatzter cystischer Ovarialembryome ausgewiesen, so in dem 
Fall von Ewald. Die mikroskopische Durchforschung unseres 
Falles hat dementsprechend irgendwelchen Verdacht auf 
Malignität nicht ergeben. Ebensowenig ließ sich aber eine
	        
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