Full text: Über ein cystisches Embryom des Testikels

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standteilen aller drei Keimblätter erklärlich wurde. Für die 
Ovarialgeschwiilste blieb dementsprechend nur die Annahme 
ihrer Entstehung aus einer Eizelle übrig, ob es sieb dabei 
um Vorstufen des Eies oder um die Eizelle des Graafschen 
Follikels handelte, ließ er zunächst offen. Für den Finden 
schien ein Zurückgehen auf das Spermatozoon nicht angängig, 
hier kamen als Ausgangspunkt für die Geschwulst vielmehr 
die Vorstufen in Betracht. Auch ließ eine enorme Ver 
mehrung der sogenannten Zwischenzellen des Hodens in 
einem Fall diese als den Ausgangspunkt der Geschwulst 
bildung vermuten. 
Wilms trat mit seiner Ansicht in Gegensatz zu den 
Versuchen, die cvstischen Embryome analog den Dermoiden 
anderer Körperstellen durch Einstülpung und Abschnürung 
von Ektodermgewebe unter gleichzeitiger Mitverlagerung von 
verirrten Keimen der Umgebung in das Gewebe der Ge 
schlechtsdrüsen. Vor allem kamen Verlagerungen aus dem 
Hissehen Axenstrang in die Keimstöcke in Betracht. 
His bezeichnete mit Axenstrang die Stelle, in welcher 
in der Mittellinie des Embryonalschilds im Primitivstreifen' 
Stadium und auch noch später Ektoderm und Entoderm 
durch eine axiale Zellenmasse Zusammenhängen. Dieser 
Zellstreifen entstammte nach der älteren Anschauung dem 
Ektoderm, während die neuere Forschung seine mesodermale 
Natur und weiterhin nachgewiesen hat, daß er bei der Bildung 
des Urogenitalapparates vollkommen unbeteiligt ist. 
Daneben waren noch viel willkürlichere Erklärungen 
der Dermoidbestandteile aus Absprengungen der Umgebung 
gebräuchlich (Virchow). 
Im Gegensatz hierzu hatte Waldeyer den Ursprung 
der Dermoide im Ovarium selbst gesucht, indem er sie als 
sozusagen adenematöse Tumoren durch Metaplasie der Epi- 
thelien der Pflügerscheu Schläuche und der Graafschen 
Follikel, die für ihn gleicherweise unentwickelte Keimzellen 
sind, entstanden denkt. 
Diesen Hypothesen war die neue um vieles überlegen, 
da sie sich auf die objektive Tatsache der dreiblättrigen 
Keimanlage der Dermoide, die bald von vielen Seiten be
	        
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