Full text: Über ein cystisches Embryom des Testikels

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In Cyste IV ist das Epithel noch vorwiegend geschichtetes 
Flimmerepithel, wenn es auch lange nicht mehr die schöne 
Ausbildung von I und II zeigt. Cyste III besitzt überhaupt 
kein ausgesprochenes geschichtetes Flimmerepithel mehr, 
dafür auf weiten Strecken der Wand ein einschichtiges reich 
mit Becherzellen durchsetztes Cylinderepithel oder auf andern 
Strecken niedriges kubisches Epithel. Glatte Muskulatur 
findet sich in der Umgebung fast nicht, einige Züge im Septum 
III und IV sind zu gering, um irgendwelche Deutung zu 
zulassen. 
Trotz der vorliegenden Differenzen sind die beschrie 
benen Hohlräume zu einem Organsystem zu rechnen, und 
man geht nicht fehl, wenn man sie als Tracheal- bezw. 
Bronchialrudiment anspricht. Selbst wenn man sich vor 
genommen hat, in der Deutung von Befunden auf bestimmte 
Organe die größte Vorsicht walten zu lassen, wird diese 
Analogie eine zwingende. Cyste I und II mit dem hoch- 
entwickelten Drüsenapparat wäre auf Trachea und großen Bron 
chus zu deuten. Für Cyste IV käme ein Vergleich mit 
einem kleinen Bronchus in Betracht, und was Cyste III 
anlangt, so ist es ja eine bekannte Tatsache, daß mit fort 
schreitender Bronchialverzweigung das Flimmerepithel in ein 
einfaches mit Becherzellen durchsetztes Cylinderepithel über 
geht. Die Hohlräume sind außerdem nur der Kürze halber 
als „Cyste“ bezeichnet. In Wirklichkeit handelt es sich, was 
auch die Serienschnitte dartun, um ein Hohlraumsystem, 
das mannigfache Ausbuchtungen und Communicationeu auf 
weist, was ja auch nach der Art, wie sich dieses System 
gebildet haben muß, von vornherein nicht anders zu erwarten 
war. 
In dem Winkel, in welchem nach dem andern Ende 
(B) des Präparats zu die Cysten I und II zusammenstoßen, 
finden sich zwei größere Knorpelstückchen. Knorpel findet 
sich auch sonst im Schnitt. Im Septum I, II, im Septum 
II—III, am Ende der Cyste II gegen A hin zwei größere Platten, 
zwei rundliche Herde in der hinter Cyste IV gelegenen Region. 
Der Knorpel wird von einem kernreichen Perichondrium 
umschlossen, die Knorpelkörperchen, am Rande klein, nehmen
	        
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