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zwei-, dann mehrschichtig, das zunächst noch außerordent
lich reichlich zwischen den Zellzügen sich findende Binde
gewebe wird weniger mächtig. Immer weiter wird das Lumen,
das mehrschichtige Epithel läßt deutliche Proliferationsbilder
erkennen und bald finden sich Stellen, die sich in nichts
von normalem funktionierendem Hodengewebe unterscheiden,
insofern das Epithel alle Zustände der Tätigkeit zeigt, die
sich auf die Spermatogenese beziehen. Da liegen zunächst
der Tunica propria die großen Spermatogonien, es folgen
die Reihen der Spermatocyten und der kleineren Sper
matiden, zwischen denen als oval-birnförmige stark fingierte
Gebilde die Köpfe von Spermatosomen sich zeigen.
In dem die einzelnen Hodenkanälchen trennenden
Bindegewebe waren lange stäbchenförmige Zellen vorher-
scbend, eine Vermehrung der sogenannten Zwischenzellen,
die ja auch schon für die Entstehung der Dermoidcysten
verantwortlich gemacht worden sind, fand sich nirgends in
irgendwie auffälliger Weise.
Aus dem Zusammenhang gerissen müßte die Deutung
der „Zellzüge“ unmöglich sein, in Beziehung zu dem Ge
samtbild weisen sie sich leicht als durch Oompression ver
änderte Anteile des Rete testis aus, ja es schien als ob an
manchen Stellen einzelne Vertreter der charakteristischen
Zellen oder wenigstens kurze Reihen zwischen den Binde-
gewebsbündeln zu finden gewesen w^ären, wenn auch hier
eine Täuschung durch Zufälligkeiten des Schnitts kaum
auszuschließen ist.
Zwischen Tumor und Hodengew-ebe findet also ein
kontinuierlicher Übergang statt, ohne daß eine scharfe
Grenze gezogen werden könnte. Immerhin haben sich an
manchen Stellen größere Bindegewebslagen zwischen Tumor
und Hodengewebe eingeschoben. Natürlich, der große haupt
sächlich durch Dehnung wachsende Tumor erlangte dem
Hodengewebe gegenüber einige Selbstständigkeit. Wilms
bat in seinen Arbeiten großen Wert darauf gelegt nach
zuweisen, daß diese innige Verbindung zwischen Tumor
und Hodengewebe auf einem intracanalieulären Fortwuchern
des erstereu im letzteren beruhe. Die Beantwortung dieser