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wird und nur in 10—20%, nach anderen sogar nur in 5%
aller Fälle bei diesem Leiden vermißt wird. In jüngster Zeit
hat Singer 103'Fälle von Hirntumor in Bezug auf das
Fehlen oder Vorhandensein von Neuritis optica untersucht.
Er teilt die Fälle in solche des Großhirns, Kleinhirns und
der Pons ein mit Rücksicht darauf, daß bei Kleinhirntumoren
die Stauungspapille fast nie, bei den Ponstumoren öfter
fehlte. Bei letzteren scheint sie abhängig zu sein vom Vor
handensein von Hydrocephalus internus. Im Übrigen fand
sich das interessante Resultat, daß die Stauungspapille
bei Hirntumoren im höheren Alter häufiger fehlt. Das Durch
schnittsalter der Fälle mit Stauungspapille betrug 28 Jahre,
das derselben ohne Stauungspapille 54 Jahre. Von Bedeu
tung ist, daß die Stauungspapille nicht die ganze Zeit der
Erkrankung zu bestehen braucht. Sehr oft entwickelt sie
sich 'erst spät, oft ist sie gleich anfangs vorhanden, um
später wieder zu verschwinden. Zuweilen ist sie intra vitam
überhaupt nicht diagnostizierbar, während die Sektion sie
deutlich erkennen läßt. — Ihr Vorkommen ist in der größten
Mehrzahl der Fälle doppelseitig, nur äußerst selten ist sie
einseitig, häufiger aber auf dem einen Auge mehr ausgeprägt
als auf dem anderen, und zwar handelt es sich dann meistens
um das gleichseitige, seltener um das contralaterale Auge.
Was die Entstehung der Stauungspapille angeht, so
stehen sich hier zwei Anschauungen gegenüber. Nach
Schmidt-Rimpler kommt sie dadurch zustande, daß
der unter erhöhtem Druck stehende Liquor cerebro-spinalis
in die Opticusscheide hineingedrängt wird und hier die
Venen (Veuae centrales retinae) so stark komprimiert, daß
sich ein Oedem entwickelt, an das sich eine Entzündung
anschließen kann. Nach dieser Theorie ist also das aus
lösende Moment der Stauungspapille der erhöhte Hirndruck.
Hierfür spricht auch der Umstand, daß, wie schon oben er
wähnt, eine bereits vorhandene Papillitis sich wieder zurück-
bildeu kann. Dieses findet man ausschließlich bei solchen
Fällen, bei denen ein vorher bestehender erhöhter Hirudruck
wieder absinkt, evtl, zur Norm zurückkehrt. Dies kann
temporär der Fall sein z. B. Lumbalpunction, oder dauernd,