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und teilweise speckigen Rändern und mäßig derber Con-
sistenz eingenommen wird. Im Centrum ist die Geschwulst
teilweise gallertig erweicht. Sie macht im Ganzen den Ein
druck, als wenn sie weniger die ursprüngliche Hirnmasse
verdrängt hat, als sich vielmehr an ihre Stelle setzte.
Sie reicht nach vorne bis in die erste und zweite Stirn
windung, nimmt fast den ganzen Gyrus fornicatus ein und
zeigt sich in ihrer größten Ausdehnung im linken centrum
semiovale, von wo sie auch auf die andere Hemisphäre
übergreift, so daß beide Hemisphären mit einander ver
wachsen sind. Auch bis an den Balken reicht sie, der
besonders in seiner linken hinteren Hälfte deutlich verdickt
erscheint. Ferner sind die großen Ganglien befallen, be
sonders der Nucleus caudatus, von dem aus der Tumor sich
gegen den oberen Teil der capsula interna vordrängt. Das
Ende der Geschwulst ist in dem linken Seitenventrikel in
Form von 2 Höckern sichtbar.
Mikroskopisch erweist sich der Tumor als Gliom. An
der Grenze des Tumors sieht man bereits im normalen Ge
webe eine leichte Zellvermehrung. An der Übergangsstelle
fällt die außerordentlich große Zahl von Blutgefäßen mit
zum Teil recht weitem Lumen auf. Im Tumor selbst finden
sich gleichfalls zahlreiche Blutgefäße. Die Zellen selbst im
ponieren als Gliazellen von wechselnder Größe; vorwiegend
sind jedoch die kleineren Zellen. Es finden sich zahlreiche
Kernteilungsfiguren. Zwischen den Zellen liegt die stark
vermehrte Gliastützsubstanz.
Schnitte nach Weigert gefärbt lassen an der Grenze
und noch etwas in den Tumor hineinragend, einzelne mark
haltige Nervenfasern erkennen.
Wir haben es also mit einem Fall von ausgedehntem
Tumor des-'Gehirns zu tun, der im Leben keine sicheren
Tumorerscheinungen machte, vielmehr unter dem Bilde einer
Hemiplegia apoplectiea und sekundärer Dementia apoplectica
verlief.
Die Durchsicht der Literatur der letzten 15 Jahre er-
giebt eine ziemlich große Zahl von Hirntumoren, die ganz