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Sensibilitätsprüfung.
Pinselstriche werden prompt lokalisiert, auch Spitze
und Knopf genau auseinandergehalteu, nur am rechten
Unterschenkel werden sie mehrfach verwechselt.
Wärme und Kälteempfindung ist nirgends gestört.
Die Lagewahrnehmung ist intact.
Es besteht Harnverhaltung.
Eine Aphasie ist nicht nachweisbar, örtlich und zeit
lich ist Patientin orientiert.
III. Verlauf.
11. XI. 1905. Patientin klagt über Kopfschmerzen und
Schmerzen in der rechten Seite. Der Appetit ist gut. Der
Puls normal. Der Urin muß mit Katheter entleert werden.
12—15. XI. Patientin schläft viel, klagt zuweilen über
Kopfschmerzen, der Urin wird nur selten spontan entleert.
Vom 16.—18. XI. 05 besteht Fieber ohne nachweis
baren Grund, sehr heftige Kopfschmerzen, die auch die
nächsten Tage anhalteu.
Der rechte Arm ist jetzt vollkommen gelähmt, er kann
aktiv nicht mehr bewegt werden, auch die Finger können
nicht mehr bewegt werden.
Die Sensibilität ist nicht gestört. Bewegungen im
Schulter- und Ellbogengelenk sind schmerzhaft.
18.—22. XI. Der Urin muß jetzt dauernd mit Katheter
entleert werden. Eine am 22. XI. vorgenommene Unter
suchung ergiebt:
Keine Aphasie;
Geruch: ist nicht gestört;
Geschmack: rechts gestört.
Gehör
Stereognosie ohne jede Störung.
Sensibilität
Die Sehkraft und das Gesichtsfeld sind normal, ebenso
der Augenhiutergrund.
Vom 23. XI.—5. XII. 05 sind keine weiteren Verände
rungen bemerkbar, Patientin weint nur oft still vor sich hin.
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