Full text: Über das Jothion

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sorption gelangen, während Lipschütz gefunden hat, daß 
schon bei Anwendung von 0,005 g Jothion (= 0,004 g Jod) 
eine Resorption von seiten der Haut stattfindet. 
Die Ausscheidung des Jods aus dem Körper beginnt, 
wie ich bei der Besprechung der einzelnen Fälle erwähnt 
habe, schon kurze Zeit nach der Applikation. Von Lipschütz 
wird als untere Grenze hierfür die Zeitdauer von 40 Minuten 
angegeben. Ich habe vor Ablauf von 1 Stunde im Urin 
kein Jod nachweisen können. Der Durchschnittswert betrug 
l'/ä—2 Stunden. Die Ausscheidung pflegt sich gewöhnlich 
durch mehrere Tage hinzuziehen. Vier Tage nach erfolgter 
Applikation ist meistenteils kein Jod mehr in den Exkreten 
nachzuweisen. Bei längerer Anwendung des Jothions haftete 
das Jod auch längere Zeit im Körper, wogegen bei nur 
einmaliger Applikation der Urin gewöhnlich schon nach 
zwei Tagen jodfrei war. Die Ausscheidung ist individuell 
sehr verschieden, zeigt aber auch bei demselben Individuum 
große Schwankungen. 
Zum Nachweis des Jods im Urin oder Speichel wurde 
dieser mit Stärkekleister versetzt und über gelbgefärbte 
Salpetersäure geschichtet. 
Von großer Wichtigkeit für die therapeutische Ver 
wendbarkeit des Jothions ist die Frage, ob dem Mittel 
störende Nebenwirkungen anhaften, sei es daß diese 
auf allgemeiner Jodintoxikation oder auf lokalen Reizer 
scheinungen beruhen. Auch diese Frage läßt sich in gün 
stigem Sinne beantworten. Anzeichen von Jodismus sind 
eiuigemale beobachtet worden. Das ist bei der ausgiebigen 
Resorption des Jothions auch nicht verwunderlich. Sie traten 
aber nur zu Tage, wenn das Mittel in allzu großer Dosis 
und in rascher Aufeinanderfolge gegeben wurde (s. Fall X.) 
und verschwanden, wenn man die Dosis verringerte. E s 
ist außerdem mit Sicherheit festgestellt wor 
den, daß das Jothion bedeutend leichter ver. 
tragen wird, als Jodkalium, und daß hei letzterem 
die Erscheinungen der akuten Jodintoxikation bedeutend 
'eher auftreten. 
Störungen von seiten des Magen-Darm-Kanals sind
	        
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