Full text: Ein Fall von sehr kleinem primaren Hodenkrebse mit sehr großen Metastasen in der Lunge

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•wieder in verschiedene Richtungen getrennt. Wir haben 
hier mancherlei mehr oder weniger voneinander ab 
weichende Anschauungen, die zum Teil schon recht lange 
Zeit zurückreichen und auf die ich nicht näher einzugehen 
brauche. Nur erwähnen möchte ich, daß im allgemeinen 
auch hier wieder zwei Theorien zu unterscheiden sind, 
von denen die eine die Wucherung stets von verlagerten 
Zellkeimen ausgehen läßt, mag diese Verlagerung nun 
durch Entwicklungsstörungen oder durch entzündliche 
Bindegewebswucherung (Ribbert) bedingt sein, während 
die andere einen Ausgang vom normal gelagerten Epithel 
annimmt und hierfür einen chronisch entzündlichen, meist 
durch häufige Reize verursachten Zustand voraussetzt. Daß 
beide Theorien noch nicht für die Eigenart der Krebszelle, 
die Entdifferenzierung vom Mutterboden und die selbst 
ständige Existenzfähigkeit eine Erklärung geben, liegt auf 
der Hand. 
Eine andere Frage, die aber häufig mit der Frage 
nach der Ätiologie zusammengeworfen wird, ist die nach 
der Möglichkeit der Krebsübertragung auf andere Individuen. 
Natürlich ist die größere Zahl derer, die diese Möglichkeit 
behaupten, unter denjenigen zu finden, welche Parasiten 
als Krebserreger annehmen, obwohl auch unter den Gegnern 
manche die Infektionsgefahr bestehen lassen. Die Annahme 
einer Infektionsmöglichkeit reicht bis in die vorbakterielle 
Zeit zurück. —• Ähnlich verhält es sich mit der stets viel 
erörterten Vererbungstheorie. Manche Statistik hat für sie 
gesprochen, in neuester Zeit die von Juliusburger 1 ) auf 
Grund eines Materials von 7081 Krebsfällen, manche Er 
fahrung gegen sie; aus allem lassen sich keine Schlüsse 
ableiten, die genügend sicher genug sind, um für die 
ätiologische Deutung des Krebses in Betracht zu kommen. 
Für die ganze Krebsforschung ist es nun von der 
größten Wichtigkeit, den primären Sitz der Erkrankung 
1 ) Zeitschrift für Krebsforschung III 1.
	        
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