Full text: Ein Fall von sehr kleinem primaren Hodenkrebse mit sehr großen Metastasen in der Lunge

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ist dies nach Kaufmann 1 ) für die häufigste vom Bronchus 
— meist nahe dem Hilus — ausgehende Form neben der 
stenosierenden Infiltration des Bronchus die von diesem 
Punkt aus strangförmig nach allen Seiten gleichmäßig fort 
schreitende Ausbreitung, während die vom Alveolarepithel 
ausgehenden Krebse, deren Wachstum in verschiedener 
Form, bald diffus, bald in Knoten vor sich gehen kann, 
durch die Form ihrer Zellen für die Diagnose Anhalts 
punkte bieten. 
In unserem Fall ist nichts Derartiges zu beobachten, 
im Gegenteil zeigen die Krebszellen in ihrer Form und 
Anordnung mit denen des Hodenkrebses die größte Ähn 
lichkeit, während ein Übergang von Lungenepithel zum 
Krebsgewebe nirgends zu entdecken ist. Der Umstand, 
daß der Bronchus von Krebsmassen ausgefüllt ist, darf 
nicht als Beweis für den Ausgang von dort angesehen 
werden. Im makroskopischen Bild erscheint der Krebs 
aus dem umgebenden Gewebe in den Bronchus gewuchert 
und hierfür spricht auch der Krankheitsverlauf, da erst bei 
der zweiten Verschlimmerung, die wahrscheinlich durch 
diesen Prozeß mitbedingt war, die Atemnot auftrat. 
Wie erklärt sich nun aber das ungeheuer rasche 
Wachstum der Metastase, die dadurch zu den schwersten 
klinischen Symptomen führte im Gegensatz zu dem pri 
mären Herde, der überhaupt keine Erscheinungen machte, 
während doch dieselbe Ursache beide Erkrankungen hervor 
rief? Wir wissen, daß das Wachstum des Krebses ab 
hängig ist von der Blutversorgung, der Reaktion des be 
fallenen Gewebes und den mechanischen Widerständen 
der Umgebung. Letzterer Umstand ist in unserem Fall 
für das verschiedenartige Wachstum der beiden Geschwülste 
maßgebend gewesen. Wie groß der Widerstand ist, den 
die derbe Albuginea dem im Inneren wachsenden Carcinom 
J ) Lehrbuch der speziellen Pathologie.
	        
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