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fremitus aufgehoben. Oberhalb der Dämpfung Atemge
räusch rauh, untermischt mit kleinblasigem Rasseln.
Die Diagnose lautete auf rechtsseitiges Empyem mit
ausgedehnter Brustphlegmone.
Bei der Operation wird der Schnitt in der Axillar
linie über die ganze Länge der Schwellung geführt. Ent
leerung massenhaften, ungemein stinkenden Eiters. Aus
gedehnte Fasciennekrose bis zur Bauchhaut hin. M. serratus
anticus in seinen vorderen Zacken eitrig erweicht. Danach
Schnitt senkrecht zum ersten nach hinten. Abpräparierung
der Haut und nekrotischen Fascie bis überall ans Gesunde
heran. Resektion von 3 Rippen (7, 8, 9). Durchschneidung
der die Stümpfe verbindenden Weichteile nach doppelter
Unterbindung. Entleerung großer Mengen stinkenden Eiters.
Nach Seitenlagerung des Patienten Ausspülung mit Koch
salzlösung.
Die Lunge liegt frei zu Tage. Die Pleura visceralis
ist eitrig belegt, die Lunge selbst sehr starr und derb; am
unteren Rande scheint sie an zwei etwa Pfennigstück
großen Stellen eitrig erweicht zu sein. — Tamponade der
Pleurahöhle mit einem sterilen Gazebeutel und einem
zweiten losen Gazetampon. Die äußere Wunde wird nach
Entfernung des nekrotischen Gewebes mit Jodoformgaze
tamponiert und durch eine Situationsnaht fixiert.
Am 24. XII. Morgens Temperatur 39,8. Puls 168,
fadenförmig. Nach zunehmender Verschlechterung der
Herzaktion um 1 Uhr mittags Exitus.
Die Sektion (21. 1. h. p. m.), S.-No. 824, 1901 ergibt
folgenden wesentlichen Befund:
Großer Tumor des rechten Unterlappens zum Teil in
jauchiger Höhle freiliegend und in den Bronchus wuchernd.
Zahlreiche kleinere Tumoren des rechten Unterlappens,
einer der linken Lunge. Rechtsseitige jauchige, links
seitige fibrinöse Pleuritis. Resektion dreier rechter Rippen.
Schwellung (Geschwulst) der Tracheal- und Bronchialdrüsen.