Full text: Beitrag zum Begriff der Alkoholparalyse

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nicht als ätiologisches Moment zu betrachten, sondern er ist 
selbst schon Folgeerscheinung des beginnenden paralytischen 
Prozesses. 
Nach Hoppe stellt die Alkokolparalyse entweder eine 
Verbindung des chronischen Alkoholismus mit der progressiven 
Paralyse dar, oder sie umfaßt „besonders schwere und eigen 
artige unter dem Bilde der Paralyse verlaufende Fälle (alko 
holische Pseudoparalyse)“, die zu den chronischen Alkohol 
psychosen gehören. 
Nonne charakterisiert die Alkoholparalyse als alko- 
holistische Demenz, die meistens der Rückbildung oder Besserung 
durch Abstinenz fähig ist. In Bezug zur Paralyse betrachtet 
er den Alkohol nur als schädigendes Moment und weist darauf 
hin, „daß der chronische Alkoholismus seine klinischen Züge 
dem Bilde einer Paralyse oder einer Hirnsyphilis häufig hinzu 
gesellt, und daß erst nach Eliminierung des Alkoholismus die 
Diagnose in manchen Fällen klar wird. Wieweit solche Fälle 
von Paralyse durch den Alkoholismus bedingt sind, läßt er 
unbeantwortet. 
Gramer lehrt von der Alkoholparalyse: „Die Alkohol 
paralyse (alkoholische Pseudoparalyse) beobachtet man am 
häufigsten im fünften Lebensjahrzehnt. Sie entsteht immer 
auf dem Boden des chronischen Alkoholismus“. „Die Rück 
bildung der krankhaften Erscheinungen geht in der Alkohol 
paralyse viel weiter als bei den Remissionen der echten 
Paralyse“ und weiter sagt er von diesen Kranken: „sie machen 
in ihrem ganzen Gebahren den Eindruck tiefer Verblödung“. 
Ähnlich äußert sich an gleicher Stelle Wollenberg, der die 
unterscheidenden Merkmale zur Differentialdiagnose zwischen 
progressiver Paralyse und chronischem Alkoholismus ausführt. 
Bei den Franzosen haben sich Camuset und Baillarger 
eingehend mit der Alkoholparalyse beschäftigt. Ersterer 
schildert Fälle, die neben alkoholischen Symptomen ausge 
prägte paralytische boten und, wie er im Gegensatz zu den 
meisten anderen Autoren betont, mit dem Tode endeten, bei 
denen aber die Sektion die Pseudoparalyse diagnostizierte. 
Der pathologisch-anatomische Befund zeigte hier bei geringem 
Gehirngewicht, regelrecht angeordnete Zellen, die Zellen wenig
	        
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