Full text: Ein seltener Fall eines Bauchdeckendesmoids

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aber auch bei einem gutartigen bleibt obige Forderung völlig 
zu Rechte bestehen; denn einmal kann ein kaum nußgroßes 
Desmoid, das der hinteren Rektusscheide entsprungen, schon, 
oliuc das es vorher festzustellen, so früh mit dem Peritoneum 
fest verwachsen sein, daß die Operation sich viel eingreifen 
der herausstellt als erwartet wurde; andererseits aber können 
auch solche Tumoren, die ihren Ursprung weiter vorn haben, 
Komplikationen heibeiführen, die eine Operation unmöglich 
machen, oder, wenn dennoch ausgeführt, das Leben aufs 
äußerste gefährden. Ganz besonders betrifft dies solche 
Desmoide, die ihren Sitz am Sternum haben, weil hier die 
große Gefahr einer Verwachsung mit dem Peritoneum sowohl 
wie mit dem Herzbeutel und beiden Pleuren besteht! 
Krankengeschichte. 
Fräulein Marie S., 35 Jahre; aufgenommen 8. IX. 05. 
Anamnese: Patientin im allgemeinen immer gesund 
gewesen. Seit Februar a. c. bemerkt Patientin eine völlig 
schmerzlose, jedoch rasch wachsende Geschwulst über dem 
unteren Teil des Brustbeins. 
Status: kräftig gebautes Mädchen. Lunge und Herz 
ohne Befund. Urin o. E., o. Z. Leber und Milz nicht palpabel. 
Dem unteren Teile des Sternums sitzt eine faustgroße, 
knorpelharte, auf dem Knochen unverschiebliche Geschwulst 
auf, deren Betastung absolut schmerzlos ist. Haut überall 
über ihr verschieblich. Muskulatur ist bei Seite gedrängt 
(cfr. Photographie). 
Operation: 9. IX. in Chloroformnarkose. 
Schnitt über die Geschwulst unter Entfernung eines 
2—3 Finger breiten, über die Höhe des Tumors ziehenden 
Hautstückes. Das Unterhautzellgewebe ist deutlich verdünnt, 
jedoch anscheinend nur durch Druckwirkung von Seiten des 
Tumors. Bei der weiteren Freilegung der Geschwulst er 
gaben sich noch Beziehungen zu der Fascie des rechts- und 
linksseitigen Rektus; auch zieht eine zapfenförmige Yer-
	        
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