Full text: Über einen Fall von sympathischer Ophthalmie

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glücken, die in Frage stehende Hypothese auch ihrerseits 
experimentell zu bestätigen, und die wenigen positiven Re 
sultate, 1 ) die hier und da erzielt wurden, konnten es gleich 
falls nicht verhindern, daß die Zweifel an der Beweiskraft 
der Deutschmann’schen Experimente sich ständig mehrten. 
Die Zahl ihrer Anhänger schmolz zusehends zusammen, und 
bald hatte der allgemeine Umschwung die Migrationstheorie 
verdrängt, nachdem sie fast ein Dezennium auf dem Gebiete 
der sympathischen Ophthalmie unangefochten geblieben war. 
Wieder trat, gleichsam als Eröffnung einer 4. Periode, 
nach dem Zusammenbruch der Deutschmann’schen 
Hypothese die alte Ciliarnerventheorie in den Vordergrund, 
aber mit einer Modifikation, welche den modernen Anschau 
ungen über das Wesen der sympathischen Entzündung ent 
sprach E. Meyer war 1890 der Erste, der dem Ciliarreiz 
gegenüber andringenden Noxen eine Art präparatorischer 
Funktion im zweiten Auge zuschrieb, aber da seine Ansicht 
die beständige Gegenwart von Mikroorganismen selbst im 
unverletzten Bulbus voraussetzte, so fand sie ihrer Unwahr 
scheinlichkeit halber niemals allgemeinen Eingang und mußte 
schon zwei Jahre später der auf gleicher Basis aufgebauten 
sogenannten Vermittlungstheorie von Schmidt-Rimpler 
Platz machen. 
Schmidt-Rimpler ging gleichfalls von der Annahme 
aus, daß der Ciliarreiz den Boden im zweiten Auge präpa 
riere, doch ließ er nicht wie E. Meyer die entzündungs 
erregenden Noxen bereits im Bulbus vorhanden sein, sondern 
erst sekundär auf dem Blutwege dahin gelangen. Fußend 
auf das Resultat der Tierexperimente von Moore n und 
Rumpf 5 ) Jesner * * 3 4 ) und Bach, 1 ) daß Reizung des einen 
Auges das Kammerwasser des anderen auf reflektorischem 
Wege in auffallender Weise veränderte, argumentierte er 5 ) 
') Arch. f. Augenheilk. XII, S. 442 und XVII, S. 14. 
*) Centralbl. d. nied. Wissens 1880, No. 19. 
s ) Aich. f. Physiologie XXIII, S. 14. 
4 ) Arch. f. Ophthalm. XLIIi, S. 240. 
») ibid. XXXVIII i. S. 199.
	        
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