17
und träge reagierend Fibrinniederschläge treten überall auf,
setzen sich an der Descemet’sehen Membran ab, trüben
Glaskörper und Kamraerwasser und verlöten schließlich die
Iris mit der Nachbarschaft, anfangs in Form punktförmiger,
später in Form flächenförmiger Verwachsungen, die jedem
Mydriaticum trotzen, oft auch noch das Pupillargebiet über
decken und mit zunehmender Menge unter gleichzeitiger
Linsentrübung das Auge durch glaukomatöse Drucksteigerung
dem traurigen Endausgang zuführen. In anderen Fällen
gelingt es zwar der Therapie, durch rechtzeitiges Eingreifen
die entzündlichen Erscheinungen abzuschwächen, doch führen
die ständig sich wiederholenden, jetzt mit Hypotonie kom
binierten Rezidive langsam, aber sicher zum Ende: der
Lichtschein sinkt, die Projektion wird ungenügend infolge
von Netzhautablösung, die Cornea trübt sich stärker und
verkleinert sich, der ganze Augapfel beginnt zu schrumpfen,
und schließlich haben wir das ausgesprochene Bild der
Phthisis bulbi vor uns.
Die Malignität der fibrinösen sympathischen Iritis be
ruht nach Graefe’s 1 ) Erachten hauptsächlich „auf der
unaufhaltsamen Entwickelung eines Wucherungsprozesses
an der Hinterfläche der Iris, wodurch eine synechia posterior
totalis im wahren Sinne des Wortes und völlige Unnach
giebigkeit der Pupille auf Mydriatica bereits in einer Periode
eingeleitet wird, in der meist das ziemlich freie Pupillarfeld
noch eine befriedigende Sehschärfe vermittelt. Der rasche
Übergang der fraglichen Iritis in Iridocyklitis“, fährt ge
nannter Autor fort, „dokumentiert sich noch durch bestimmtere
Merkmale, wozu ich die auffallenden Consistenzschwankungen
des Bulbus, der nach einer kurzen Spannungsvermehrung
weich wird, die große Schmerzhaftigkeit der Ciliarkörper
gegend bei Betastung, unter Umständen Symptome von
Glaskörperleiden und endlich eine Lageveränderung der Iris
im Sinne einer peripherischen Retraktion rechne.“ Auch *
') Arch. f. Ophthalm. XII2, S. 149,