Full text: Über die therapeutische Verwendung der Stauungshyperämie bei akuter Osteomyelitis

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T h ö 1 e, so sind doch die meisten deutschen Chirurgen, 
spez. die Kliniker bereitwillig der Aufforderung Biers ge 
folgt, es mit seiner Stauung zu versuchen und das Resultat 
rückhaltlos zu verkünden. Nur so kann es gelingen, das 
Anwendungsgebiet der Stauungshyperämie bei akuter Eiterung 
mit der Zeit möglichst genau zu begrenzen, Fehler zu kon 
statieren und Verbesserungen einzuführen. Schon jetzt steht 
außer Zweifel, daß Bier mit seiner Stauungshyperämie 
einen Heilfaktor von eminenter Bedeutung bei akuter Eiterung 
eingeführt hat. Sofort nach der Publikation in der Münchener 
mediz. Wochenschrift gelangte die neue Behandlung zur 
ausgedehnten Anwendung. Die inzwischen erfolgten Ver 
öffentlichungen der gewonnenen Resultate bestätigen glänzend 
Biers Anschauung. Über Panaritien, Phlegmonen, Furunkel, 
Carbunkel, Abscesse und Mastitis lauten allgemein die Urteile 
sehr günstig, nicht dagegen bei akuter Osteomyelitis, wo 
der Erfolg ein weniger einheitlicher ist. Zur Klärung dieser 
Frage soll es Zweck dieser Schrift sein, die Resultate der 
hiesigen’ chirurgischen Universitäts-Klinik bei akuter Osteo 
myelitis unter Anwendung der Stauungshyperämie mitzuteilen. 
Es seien hier die Krankengeschichten der in Frage 
kommenden Fälle mitgeteilt. 
I. M. PL, II Jahre alt. 1904, Nr. 1(545, 
Anamnese; 23. II. 05. Eltern und 2 Geschwister 
leben und sind gesund, Pat. ist bis jetzt immer gesund gewesen. 
Vor ca. 14 Tagen erkrankte sie plötzlich, indem der rechte 
Unterarm anschwoll. Dabei hatte sie Hitzegefühl und mäßige 
Schmerzen. Konsultierte Herrn Dr. Ramm, der warme Um 
schläge verordnete. Schwellung ging nicht zurück. Daher 
gestern (22. II.) noch einmal Konsultation und auf Anraten 
des Arztes heute Überführung in die Klinik. 
Statrfs: Gut entwickeltes und gut genährtes, nicht 
sehr krank aussehendes Kind. Temp. 38,9. Puls 112, regel 
mäßig, voll. Lungen und Herz ohne besonderen Befund. 
Der rechte Vorderarm im ganzen geschwollen, etwas stärker 
auf der Ulnarseite. Handrücken öderaatös. Im unteren 
Drittel an der Beugeseite, dem Ulnarrand entsprechend, in 
der Tiefe Fluktuation. Druck im allg. wenig schmerzhaft,
	        
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