Full text: Über die therapeutische Verwendung der Stauungshyperämie bei akuter Osteomyelitis

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Hervorzuheben wäre noch, daß Erysipel, wie es v. Brunn 
öfters beobachtet hat, in unserem Falle nie aufgetreten ist. 
Vergleichen wir diese Heilerfolge mit den so allgemein 
befriedigenden bei Panaritien, Phlegmonen, Furunkeln, Car* 
bunkeln, Abscessen und Mastitis, so müssen wir gestehen, 
daß die Stauungshyperämie bei der akuten Osteomyelitis 
nicht die Erwartungen erfüllt, wie sie es bei den meisten 
anderen eitrigen Entzündungen tut. 
Wie schon oben erwähnt, sind die Erfolge nach den 
bisherigen Veröffentlichungen sehr ungleichmäßige. 
Auf dem XXXV. Kongreß der Deutschen Gesellschaft 
für Chirurgie konnten bei der Diskussion über die Stauungs 
hyperämie bei akuten Entzündungen Croce und Stich 
betr, der akuten Osteomyelitis keine nennenswerten Erfolge 
konstatieren. 
Lexer hielt die Bi er'sehe Stauung für ein gewagtes 
Spiel bei den schweren Formen, wozu man wohl mit Recht 
die akute Osteomyelitis rechnen muß. 
Auch E. Heller hat keine besonders günstigen Er 
folge gesehen. Nach ihm läßt bei länger anhaltender Ei 
terung, bei Sinken der Körperkräfte die lokale Reaktion 
nach; dann also fort mit der Stauung. 
Dagegen war Barden heu er mit den 7 von ihm 
behandelten Fällen zufrieden, die alle geheilt wurden durch 
Stauung und kleine Incisionen, 2 darunter mit Bildung von 
Sequestern, welche später entfernt w r erden mußten. 
Bier berichtete über 22 Fälle, wovon 11 mit, 10 ohne 
Nekrose; 1 starb an Pyämie, welche schon vorher bestand 
die ohne Nekrose geheilten sind die leichteren Fälle. 
Von den anderen Äußerungen in der 'Literatur seien 
erwähnt zunächst die von 0. Nordmann, wonach eine 
Osteomyelitis des Schienbeins und Oberschenkels durch lange 
Zeit fortgesetzte Stauung nicht beeinflußt wurde. — „Die 
im Inneren des Knochens befindlichen Eiterherde scheinen 
der Stauungshyperämie nicht zugänglich zu sein. Auch 
vermag die örtliche Stauungsbehandlung ja nichts gegen 
die Allgemeininfektion der Blut- und Lymphwege bei der 
Osteomyelitis.“
	        
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