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Rötung und Schwellung der Haut. Letztere ist stark ge
spannt und giebt deutliche Fluktuation. Die Außenseite
des r. Unterschenkels ist nur mäßig ödematös.
Diagn.: Osteom, ac. tib. d. c.
Th er.; Im Atherrausch sofortige Incision durch kleinen
Einschnitt. Entleerung von typischem osteornyelit., grau
rötlichem mit Fetttropfen gemischten Eiter. Knochen
deutlich von Periost entblößt fühlbar. Einlegen eines kleinen
DrainrohrS. F. Verband mit Schiene
25. III. Anlegen der Stauungsbinde am Oberschenkel
tägl. 22 h.
28. III. Der gestrige erneute Temp.-Anstieg ist, wie
der heutige erste Verbandwechsel zeigt, bedingt durch eine
Retention von Eiter unter dem eingetrockneten Verband
stoff. Täglich feuchter Verbd. Fortsetzung der Stauung.
10. IV. Nur sehr geringe, serös eitrige Sekretion aus
der Incisionswunde. Das Periost hat sich zum größten Teil
wieder regeneriert. Nur eine schmale Knochenpartie ist noch
entblößt, läßt aber keine Rauhigkeiten erkennen. Fortsetzung
der Stauung.
13. V. Geheilt entlassen.
XI. B., 14 Jahre. 1906, Nr. 214.
Anamnese: 13. IV. 06. Als Pat. am 5. IV. von
einem Geländer sprang, fiel sie über einen Chausseeblock
und schlug mit dem 1 Knie auf. Da keine blutende Wunde
zu sehen war und den ersten Tag auch keine Schmerzen
bestanden, achtete Pat. nicht weiter darauf. Erst am fol
genden Tage (6. IV.) traten anfangs leichtere Schmerzen
auf, die sich jedoch allmählich verschlimmerten, sodaß am
9. IV. der Arzt gerufen wurde, der Bettruhe, Hochlagerung
und kalte Umschläge verordnete. Es soll an diesem Tage
schon Fieber bestanden haben. Da sich der Zustand ver
schlimmert^, wird sie in die Klinik geschickt. Zur Zeit des
Anfalles will sie keinerlei Wunde oder Halsentzündung ge
habt haben. Früher soll sie stets gesund gewesen sein.
Status: Relativ großes und kräftig entwickeltes
Mädchen. Temp. 39,4, Puls 114, regelmäßig und mittel
kräftig. Kein Exanthem; keine Roseolen, Herz und Lungen