Full text: Über die therapeutische Verwendung der Stauungshyperämie bei akuter Osteomyelitis

auf einer kl. Handteller großen Fläche gerötet. Schwellung. 
Fluktuation ist fühlbar. Das Röntgenbild zeigt die Bildung 
einer Knochenlade vorn um die Tibiadiaphyse. Bei Son 
dierung der Wunden kommt man auf freien Knochen. — 
Spaltung des kleinen Abscesses. Es dringt sehr wenig 
dicker Eiter hervor. Excochleation dieser und der benach 
barten alten Wunde. 
6. XII. Es hat sich wieder ungefähr über der Mitte 
der Tibia eine kleine fluktuierende Schwellung ausgebildet, 
über welcher die Haut gerötet ist. Kleine Incision. Ent 
leerung von sehr wenig dickem Eiter. Feuchter Verband. 
Stauungsbinde über dem Knie. 
4. I. 06. Nachdem das Röntgenbild die Anwesenheit 
verschiedener Sequester sicher vermuten läßt, wird die 
Sequestrotomie beschlossen. 
Operation i. Nark.; Schnitt über die mediale Tibia 
fläche von der Tuberositas bis fast zum Malleolus. Man 
kommt auf die weiche, von vielen Fisteln durchbrochene 
Lade, die in der Dicke von durchschnittlich 3—5 mm auf 
gemeißelt wird. Nach Eröffnung der Markhöhle findet man 
3—4 größere, etwa 5 cm lange spitze Sequester, die völlig 
lose sind. Nach oben erfolgt gegen die Epiphyse hin all 
mählich der Übergang zum noch erhaltenen alten Knochen. 
Nachdem die Kanten abgemeißelt sind und die Höhle geglättet 
ist, wird die noch erhaltene Haut mit dem Periost auf die 
noch vorhandene hintere Tibiawand gelegt und über Jodo 
formgaze durch Siluationsnähte befestigt. 
12. I. Beim V. W. werden die Tampons teilweise ent 
fernt. Wunde sieht reizlos aus. 
3. II. Die Pat. ist dauernd fieberfrei, die Wunde ver 
kleinert sich deutlich und sieht gesund aus. 
23. II. Pat. bekommt eine Thomasschiene und macht 
mit Krücken Gehversuche. 
IX. W. A., 10 Jahre. 1906, Nr. 108. 
Anamnese: 23. III. 06. Sonnabend, den 17. III. 
erkrankte Pat. plötzlich mit Schüttelfrost und starken 
Schmerzen im r. Knie. Die Schmerzen traten nur bei Be 
wegungen auf; Pat. ist am Sonnabend aber doch noch zum
	        
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