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Eine eingehende Uebersicht über die nach einer Lapa 
rotomie möglichen und für diese Operation ganz charak 
teristischen Folgezustände gibt Mikulicz in einer im Handbuch 
der praktischen Chirurgie erschienenen Arbeit. 
Mikulicz erwähnt hier den durch Schock bedingten 
Collaps, ferner die oft so schwierig zu behandelnde Nach 
blutung, deren Quellen namentlich an den tiefen Stellen des 
Peritonealraumes verborgen bleiben können. An der dritten 
Stelle führt Mikulicz den Ileus an, sei es, dass er durch 
eine Abknickung des Darmrohres infolge von Adhäsionen 
oder von Volvulus bedingt ist oder dass er durch eine 
postoperative Darmlähmung hervorgerufen wird. Zuletzt 
erwähnt Mikulicz die Peritonitis und die postoperative Pneu 
monie, die eine Folge der Narkose, der Aspiration oder der 
Atelektase infolge erschwerter Respiration und Exspiration 
wegen der Schmerzhaftigkeit der Bauchdecken sein kann. 
Ganz abgesehen von diesen unglücklichen Zuständen, die 
kurze Zeit nach der Operation auftreten und oft den Operateur 
um den Erfolg einer gelungenen Operation bringen, werden 
viele Patienten lange Zeit nach der Operation durch das 
Nachgeben der Laparotomienarbe und durch das Entstehen 
von Hernien in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. 
Aber nicht allein die Gefahren des Peritonitis und der 
Pneunomie wurden durch verbesserte Methoden eingeschränkt, 
sondern auch die Zahl der postoperativen Hernien wurde 
durch eine sorgfältige Art des Bauchdeckenverschlusses ver 
mindert. Durch den etagenweisen Verschluss der Bauch 
decken, der Peritoneal-, tiefen und oberflächlichen Faszien-, 
Muskel- und Hautnaht gelang es Olshausen in den Jahren 
1889—1894 den Prozentsatz der postoperativen Hernien von 
26,1 % auf Ji,8 % herabzusetzen. 
Aber auch hiermit ist das Heer der Komplikationen, 
die nach einer Laparotomie drohen, nicht erschöpft. Auf 
dem letzten Chirurgen-Kongress lenkte Madelung die Auf 
merksamkeit der Chirurgen auf ein bisher wenig beachtetes 
Ereignis, den postoperativen Darmprolaps. Madelung weist 
auf die Bedeutung dieser Komplikation hin und gibt eine