Full text: Ein Beitrag zur Kasuistik des postoperativen Darmprolapses

26 — 
heit hatten, bei Fall III zu sehen. Es zog sich nämlich 
langsam, aber ständig der Darm in die Bauchhöhle zurück 
und es trat Heilung ein, ohne dass die geringsten Mani 
pulationen vorgenommen wurden. Gelingt also die Repo 
sition nicht leicht, so wird man auf diese Art Naturheilung 
vertrauen dürfen, namentlich da auch Fälle beobachtet 
sind, wo nach vielem Manipulieren mit den Därmen n^ch 
der Reposition heftiges Erbrechen auftrat, das die bereits 
zurückgebrachten Därme wieder heraustrieb. 
Dieses Selbstzurückgehen des Darmes kann dadurch 
unterstützt werden, dass man einerseits plötzliche Steige 
rungen des intraabdominalen Druckes zu verhindern sucht, 
andererseits durch geeignete Lagerung die Belastung der 
Wunde möglichst herabsetzt. Gutes Narkosenmaterial, Ver 
meidung des Aethers bei Lungenaffektionen ist erste Be 
dingung. Dass bei eingetretenem, durch Husten ver 
schuldeten Prolaps eine zweckmässige Behandlung mit 
Excitantien und Expektorantien sehr gut zum Ziel führen 
kann, zeigt Fall III. 
Die Entstehung des Meteorismus ist möglichst hintanzu 
halten. Vieles Manipulieren mit den Därmen muss unter 
bleiben; auch die methodische Darreichung von Morphium 
und Opium nach der Laparotomie hat sicher in manchen 
Fällen die postoperative Atonie und den Prolaps begünstigt. 
Lassen sich die vorgefallenen Därme nur schwer 
reponieren, sei es eine Folge ihrer Grösse oder infolge von 
Verwachsungen, so wird man vielleicht aus oben angegebenen 
Gründen durch eine geeignete Lagerung zum Ziel kommen 
und ein Rückgehen des Prolapses, wie es Madelung zuerst 
beschrieb,^erleben können. Der Kopf muss tief gelagert 
werden, wenn der Schnitt in der unteren Hälfte des Bauches 
liegt, um die unteren Partien der Bauchwand möglichst zu 
entlasten. Bei Fall V erleichterte dieses Verfahren die 
Reposition erheblich. Vielleicht benutzt man auch das bei 
den Untersuchungen von Braune und Schatz gefundene 
Resultat, dass nämlich bei horizontaler Rückenlage der 
intraabdominale Druck dann am geringsten ist, wenn die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.