Full text: Ein Beitrag zur Kasuistik des postoperativen Darmprolapses

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gebrochen hat. Von einer Sondierung des Oesophagus wurde mit Rück 
sicht auf die Gefahr der Wiederkehr der Blutung abgesehen. 
Operation: Weichteilschnitt in der Medianlinie zwischen Processus 
xiphoideus und Nabel. Es zeigt sich, dass das Netz nach dem linken 
Leberlappen hin adhärent ist; dort finden sich auf der Leberoberfläche 
wie auch an der angrenzenden Magenpartie frische fibrinöse Beläge. 
Tumoren sind nicht zu fühlen. Da der Verdacht eines Ulcus ventriculi 
besteht Jejunostomie. 
21. IX. Patient hat beim Husten kleine etwa erbsengrosse Massen 
ausgehustet, bei deren mikroskopischer Untersuchung sich elastische 
Fasern in reichlicher Menge, Alveolar-Epithelien, Reinkulturen von 
Bakterien und Stäbchen in langausgezogenen Ketten, fettige Detritus 
massen, keine Leukocythen, keine Tuberkelbazillen finden. Die genaue 
Untersuchung der Lunge auf Lungenabscess gibt keine Anhaltspunkte. 
8. X. Die Fistelwunde funktioniert gut, doch ist die Bauchdecken 
narbe um die Fistel infolge Fadeneiterung aufgegangen. Die Fistel 
ist nur vom Peritoneum und Fascia transversa bedeckt. Fixierende Heft 
pflasterverbände. 
29. X. In den letzten Tagen hat sich oberhalb der Fistel am zu 
führenden Jejunumstück eine spontane Perforation des Darmes mit 
ektropiumierter Schleimhaut entwickelt, aus der reichlich Galle abfliesst. 
Dieselbe wird heute unter Lokalanästhesie verschlossen, die Bauchdecken 
angefrischt und mit tiefgreifenden Nähten geschlossen, drainiert. 
5. XI. Die Naht der Spontanfistel hat bisher gut gehalten. Patient 
fühlt sich wohl und kräftiger. Eine freie Passage des Ösophagus ist nicht 
eingetreten. 
18. XI. Mit Leibbinde in ambulante Behandlung entlassen. Die Er 
nährung geschieht ausschliesslich durch die Fistel. 
Körpergewicht 104 Pfd., also Zunahme von 2V2 Pfd. in den letzten 
4 Wochen. 
Am 13. I. 06 kommt Patient wieder zur Aufnahme, da er sich 
schlechter fühlt und neben der Fistel sich reichlich Galle entleert. Die 
vom 29. X. 05 vorgenommene Verschliessung der spontanen Perforation 
der zuführenden Jejunumschlinge hat sich wieder gelockert, wohl infolge 
der vom Patienten in letzter Zeit wiederholt verwandten Ernährung per os. 
Mehrere Tage seien auch feste Speisen durchgegangen, dann habe er 
wieder brecFen müssen. In der letzten Zeit viel Husten und zäher 
Auswurf. 
Status: Zunehmende Kachexie. Die Bauchnarbe ist wieder gelöst, die 
Emährungsfistel hat sich wesentlich gedehnt, die Darmschleimhaut wulstet 
sich vor. Oberhalb der Fistel findet sich eine kleine Perforation der 
zuführenden Schlinge, aus der sich Galle entleert. Der Auswurf ist 
sehr reichlich, stark schleimig-eitrig, etwas übelriechend. Quälender stoss- 
weiser Husten. Über den Lungen diffuse feuchte Rasselgeräusche.
	        
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