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per os. Infusionen und Opiumzäpfchen. Abends: Patientin hat den Ein
griff gut überstanden; sie hat einmal nach der Operation, vor der die Blase
entleert wurde, spontan Urin gelassen.
14. III. Gutes Allgemeinbefinden, geringes Aufstossen. In der Nacht
noch einmal Urin.
16. III. Peritoneale Reizerscheinungen sind nicht mehr vorhanden.
Wenig Flüssigkeit per os wird gut vertragen. Urin: Menge 700, Spur
getrübt, etwas dunkel. Specifisches Gewicht 1026. Minimale Spuren von
Eiweiss. Im Sediment neben Plattenepithelien, Blasenepithelien und wenig
Leukocythen zahlreiche Cylinder. Gestreckte und gewundene, dicke
hyaline Cylinder, andere mit einzelnen Körnchen versehen. Daneben
andere mit einzelnen kleinen kubischen Zellen bedeckt, sowie mehrere
schmale und lange, der Dicke der Henle’schen Schleife entsprechend,
granulierte Cylinder. Husten und Auswurf. Umschriebene katarrhalische
Symptome über dem rechten Unterlappen.
17. III. Abends unter mehreren Hustenstössen tritt ein Prolaps mehrerer
Dünndarmschlingen auf, die am unteren Rande des Verbandes zum Vor
schein kommen. Es zeigt sich, dass der untere Teil der Naht aufgegangen
ist. Reposition der Därme ist sehr schwierig. Es werden die Schlingen
durch einen dicken Tampon zurückgedrängt, der Tampon durch Situations
nähte fixiert und über dem Ganzen wurde eine Hautfalte zusammen
genäht.
18. III. Keine peritonealen Reizerscheinungen. Dagegen noch immer
hohe Temperatur (38,5—39,0). Reichlich Auswurf. Beiderseits H. U.
grobe katarrhalische Geräusche, daneben feine feuchte Rasselgeräusche
über dem rechten Unterlappen. Hydrotherapeutische Behandlung,
Excitantien.
20. III. Allgemeinbefinden zufriedenstellend, Ernährung hinreichend,
Urinsekretion reichlich. Noch immer minimale Spuren von Eiweiss.
Cylinder im Sediment weniger reichlich. Temperatur etwas abgefallen
(abends 38,4). Die umschriebenen katarrhalischen Symptome R. H. U.
haben nachgelassen, der Puls ist dauernd etwas beschleunigt, voll, regel
mässig.
24. III. Die Nähte haben grösstenteils durchgeschnitten, werden ent
fernt. Die nächstliegenden granulierenden Darmschlingen quellen noch
immer erheblich über das Plautniveau hinaus. Sie werden durch Tampons
zurückgedrängt, die durch Pflasterstreifen fixirt werden.
28. III. Temperatur ist allmählich abgefallen, die Lungenerscheinungen
sind völlig verschwunden. Allgemeinbefinden hat sich sichtlich gehoben.
Der Darmprolaps zieht sich unter gut aussehenden Granulationen langsam
zurück.
13. IV. Patientin ist im besten Allgemeinbefinden, sie hat sich lange
nicht so wohl gefühlt als jetzt. Urin ist klar und eiweissfrei. Ernährung
vorzüglich. Stuhlgang noch etwas erschwert. Wunde bis auf einen