Full text: Ein Fall von einseitiger chronischer progressiver Ophthalmoplegie bei progressiver Paralyse

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In den 70er Jahren ist er vom Militär als untauglich ent 
lassen. Er ist schwach in den Knieen gewesen, die Knie 
scheiben sind immer »ausgesprungen«. Das ist seit der Militär 
zeit schlimmer geworden, er hat daher nie schwer arbeiten 
können. 
Er hat von je her getrunken, besonders in letzter Zeit, 
für 60 bis 70 S) Schnaps. Pat. ist oft betrunken, verträgt in 
letzter Zeit weniger. Appetit ist schlechter geworden, morgens 
beim Aufstehen hat er Erbrechen. In der Trunkenheit macht 
er Krach, gibt aber nach, wenn die Frau energisch auftritt. 
Die Sprache ist seit etwa 2 Jahren langsamer und schwer 
fälliger geworden. Er ist auch viel reizbarer wie früher, wird 
ohne Grund aufgeregt und heftig. 
Keine Krämpfe oder Schwindel. In den letzten 14 Tagen 
ist er zweimal ohnmächtig geworden, hat das Bewußtsein für 
ein paar Minuten verloren, konnte sich noch hinsetzen. Keine 
Zuckungen im Anfall, kein Erbrechen, aber starkes Schwitzen. 
Hinterher war er klar, konnte sprechen und wußte wo er war. 
Seit etwa 5 bis 6 Jahren kann er das linke Auge nicht 
mehr ganz öffnen, seitdem kann er auf diesem Auge auch 
fast garnichts mehr sehen. Keine Kopfschmerzen. 
Das Gedächtnis ist sehr schlecht geworden. Er ist schlapp 
am ganzen Körper; es ist, als ob alle Knochen steif wären. 
Pat. schläft viel, auch tagsüber. 
Status: 8. I. 06. 
Gewicht 75,5 kg., Größe 1,74, Temp. 37,5. 
Kräftiger Knochenbau, gute Muskulatur und guter Er 
nährungszustand. Gesicht normal gerötet. 
Schädel auf Druck und Beklopfen nicht empfindlich. 
Längs: 20,5. quer 15,5, Umfang 59,5. 
Pupillen stark different, links weit, rechts mittelweit. 
Beide stark verzogen, besonders rechts. 
Reflex auf Lichteinfall links Q, rechts spurweise. 
Bei Konvergenz beiderseits spurenweise Verengerung der 
Pupille. 
Augenbewegungen links beschränkt, besonders beim Blick 
nach aussen und oben.
	        
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