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burg’schen Klinik hat Rothfeld 1 ) einen Exkurs über
die Pfortaderthrombose im allgemeinen vorausgeschickt,
worin er anführt, daß erst nach 1830 die ersten Angaben
über diese Erkrankung und zwar von französischen Ärzten,
speziell von Cruveilhier 2 ), gemacht wurden. Die Frage
der Ätiologie der Pfortaderthrombose hat dem Fortschreiten
der medizinischen und speziell der pathologisch - anato
mischen Erkenntnis entsprechend mancherlei Wandlungen
erfahren. Zuerst sollte es eine obturirende Pyleflebitis
infolge Blutstagnation, dann eine Folge der Erkrankung
der Pfortaderwand sein. Virchow unterschied dann die
Thrombose von der Flebitis, die nach Lideil 3 ) sehr selten
ist, während Leichtenstern 4 ) alle Pfortaderthrombosen
für sekundär hält (Rothfeld 1. c.). Pathogenetisch kommen
für die Pfortaderthrombose in Betracht: Kompression,
Dilatation, die marantische Thrombose und das Trauma.
Das letztere ist sehr selten. Wilke 5 ) hat aus dem hiesigen
pathologischen Institute einen von Geheimrat Heller 6 )
beobachteten Fall bearbeitet und noch drei andere als
dazu gehörig aus der Literatur nachgewiesen. Weitaus die
meisten Pfortaderthrombosen sind Kompressionsthrombosen
infolge von Veränderungen in der Umgebung.
In das Gebiet der marantischen Thrombosen würden
alle diejenigen Pfortaderthrombosen fallen, für die weder
ein Trauma noch Kompression (oder Dilatation) der Pfort
ader durch die Umgebung anzuschuldigen wären. In Be
*) Rothfeld, Perityflitis und Pfortaderthrombose. Dissert.
inaug. Leipzig 1901.
2 ) Dict. de med. et chir. prat. T. XII, 1834.
3 ) American Journal of medical Science LXIY.
4 ) Pentzoldt und Stintzing, Handbuch der speziellen
Therapie.
5 ) Arthur Wilke, Pfortaderthrombose und Trauma. Dissert.
inaug. Kiel 1903.
6 ) Heller, Verhandlungen d. deutsch, pathol. Gesellschaft zu
Berlin. 4. Jahrgang S. 182. 1904.