Uie Perityflitis ist anscheinend häufiger geworden,
wenigstens spricht dafür das Anschwellen der Perityflitis-
literatur. Es könnte deshalb von vorneherein gewagt
erscheinen, die zahlreichen Abhandlungen über Perityflitis
wieder um eine zu vermehren. Die Seltenheit aber und
die Bedeutung des pathologisch - anatomischen Befundes
der drei dieser Arbeit zugrunde liegenden Fälle aus dem
Kieler Pathologischen Institute, die mir der Direktor Herr
Geheimrat Professor Dr. Heller zur Bearbeitung überwies,
rechtfertigen wohl diese Vermehrung der Perityflitisliteratur.
Es handelt sich um drei in den Jahren 1901, 1905 und
1906 hier zur Sektion gekommene Fälle von Pfortader
thrombose nach Perityflitis.
Die Pfortaderthrombose an und für sich macht klinisch
meist keine so markanten Erscheinungen, daß sie so häufig,
wie sie vorkommt, in vivo diagnostizirt wird. Die meisten
Fälle von Pfortaderthrombose hat erst die Obduktion zu
Tage treten lassen. Berendes 1 ) hat in seiner Arbeit aus
dem hiesigen pathologischen Institute die Zahl der in der
Literatur beschriebenen Fälle mit 30—40 angegeben. Diese
Zahl erscheint sehr gering, wenn man bedenkt, wie ver
hältnismäßig wenige Todesfälle zur Sektion kommen und
wie häufig also die Pfortaderthrombose wohl unerkannt
eine Todesursache abgegeben haben mag. Seiner Arbeit
Perityflitis und Pfortaderthrombose aus der Trendelen-
!) Hans Berendes, Über Pfortaderthrombose. Dissert. inaug.
Kiel 1903.