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Abscesse. Schlaffe, welke, trübe Milz. Starke Trübung
der Nieren.
Fall III.
a) Krankengeschichte.
Der 60 jährige Patient schickt am 21. I. zu seinem
Arzt, weil er sich sehr unwohl fühlte. Er gab an, vor
her immer gesund gewesen zu sein und führte sein
jetziges Leiden auf einen Unfall zurück, der ihm vor
wenigen Tagen auf einem im Bau befindlichen Kriegs
schiffe zugestoßen sei. Er sei ausgeglitten und mit der
Ileocoekalgegend auf einen festen Gegenstand aufgeschlagen.
Er habe sofort einen starken Schmerz verspürt und davon
auch einem Freunde dort Mitteilung gemacht, trotzdem sei
er die nächsten Tage ungeachtet des schlechten Befindens,
das von gelegentlichem Frostgefühl begleitet war, seinem
Beruf nachgegangen.
Anamnestisch war sonst nichts zu ermitteln.
Der Status ergab einen kräftigen Mann, dessen Blind
darmgegend auf Druck schmerzte. Der ganze Leib war
etwas aufgetrieben, aber sonst nirgends schmerzhaft und
zeigte keine peritonitischen Erscheinungen. Temperatur
(Achselhöle) 40,2.
Auf Eisblase und Opium trat Besserung ein, das Fieber
ließ nach, die Temperatur sank aber nie unter 38 °. Ebenso
verminderte sich die Schmerzhaftigkeit. Immer aber konnte
man an der Blinddarmgegend eine deutliche Verdickung
und Resistenz durchfühlen. Am 4. oder 5. Tage hatte der
Patient mehrfach schwarzen Stuhl. Am 4. II. war der
Patient fieberfrei und bekam auch Appetit. Er erhielt
wie vorher flüssige Nahrung. Gegen die Stuhlträgheit
wurden Klysmata und Rheuminfus verordnet. Bis zum
9. II. blieb der Patient fieberfrei. Darauf begannen
katarrhalische Erscheinungen auf beiden Unterlappen und
Auswurf entsprechenden Sputums. Das Fieber stieg auf
über 40° an. Zugleich stellte sich Appetitlosigkeit und