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Trübung von Herz und Nieren. — Schlaffe Milz. — Selbst
verdauung der Speiseröre und Perforation derselben.
Mageninhalt in der linken Pleurahöle. — Maceration des
linken unteren Lungenlappens. — Eitrige Infiltration des
retroperitonealen und mediastinalen Beckenzellgewebes.
Ausführlicher Befund:
Brust: Speiseröre in ihrem unteren Ende nach links
in großer Ausdehnung durchbrochen, die Wand bräunlich
blutig erweicht. In der linken Pleurahöle fand sich eine
reichliche Menge Mageninhalt; der linke, etwas kompri-
mirte untere Lappen war ausgedehnt macerirt. Die
Pleurablätter frei, nicht verwachsen. In Trachea und
Bronchien kein Inhalt. Bronchialdrüsen schiefrig gefärbt.
Starke Trübung des schlaffen Herzens, geringe fettige
Eleckung der Aorta.
Bauch: Abdomen hochgradig aufgetrieben. In der
linken regio ileo-colica mißfarbige Operationswunde. Beim
Einschneiden des Abdomens entleert sich übelriechender,
jauchiger Eiter. Allgemeine hochgradige, fibrinöse, jauchige
Peritonitis. Darminhalt läßt sich in der Bauchhöle nicht
nachweisen. Die Gegend des Coecum ist durch reichliche
eitrige Verklebung von der übrigen Bauchhöle abge
schlossen. Nach gewaltsamer Trennung der Adhäsionen
entleert sich eine Menge dickrahmigen Eiters. Das Coecum
ist mäßig ausgedehnt, enthält harte Kotballen und mäßige
Mengen breiigen Kotes. Der Processus vermiformis schlägt
sich unmittelbar nach dem Coecum hinter dem aufsteigenden
Colon in die Höhe. An der gegen das aufsteigende Colon
zugekehrten Fläche ist der Processus vermiformis in der
Länge von mehreren Zentimetern zerstört. Oberhalb dieser
Perforationsstelle ist er in größerer Ausdehnung obliterirt.
Zwischen dem aufsteigenden Colon und dem Processus
vermiformis findet sich jauchiger Eiter. Die vena Por
tarum ist durch einen eitrig zerfallenden Thrombus aus
gefüllt. In der Leber finden sich viele zerstreute kleine