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Fall I.
a) Krankengeschichte.
Knecht, 23 Jahre alt, aufgenommen den 11. I. 05,
gestorben am 18.1.05 vorher behandelt von einem Privatärzte.
Anamnese: Patient ist im vorigen Jahre nach zwei
jähriger Dienstzeit vom Militär freigekommen. Er ist bis
Oktober 1904 völlig gesund gewesen. Am 25. X. nach
mittags 5 Uhr, wurde Patient ohne vorausgegangenes
Unwohlsein plötzlich sehr schlecht. Erbrechen, Schmerzen
in der rechten Seite unter dem Rippenbogen. Die
Schmerzen hielten 8 Tage an. Ob Patient damals gelb
war, weiß er nicht zu sagen. Der Stuhlgang war wie
gewöhnlich, der Urin etwas dunkel. Anfangs November
bekam Patient Schmerzen in der Herzgrube und der Leib
wurde stramm. Das Fieber, welches in mäßigem Grade
anfangs bestanden hatte, war inzwischen verschwunden.
Der Arzt konstatierte Leberschwellung. Patient lag damals
im ganzen 4 Wochen zu Bett. Er fühlte sich morgens
wohl, bekam nachmittags Schmerzen in der Magengrube,
aber die Schmerzen hingen nicht mit dem Essen zusammen,
auch waren die Schmerzen nicht kolikartig. Wie der
Stuhlgang damals war, weiß Patient nicht mehr, auch
nicht, ob der Urin gelben Schaum gab. Am 1. XII. war
nach Angabe des Arztes die Leber wieder normal groß
und Patient reiste nach Hause. Hier fühlte sich Patient
3 Wochen lang wohl. Dann traten des nachmittags wieder
Schmerzen auf, verbunden mit Aufstoßen (kein Erbrechen),
wieder wia* früher im oberen Teil des Leibes. Patient
suchte deshalb den Arzt auf. Dieser verordnete ein Mittel
für den Appetit. Seit Weihnachten wurde der Stuhl hell
grau, der Urin dunkel. Etwa vor 8 Tagen trat Gelb
färbung der Augen auf. Seit 8 Tagen hustet Patient auch
etwas. Mit Hunden hat Patient nie etwas zu tun gehabt.
Eltern leben gesund, 9 Geschwister leben gesund.