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28. V. Der Hautlappen ist auf dem Cerebrum auf-
gewachsen. Die freie halbmondförmige granulierende Fläche
teilweise noch stärker secernierend. Pulsfrequenz normal.
Pat. steht auf. Keine Kopfschmerzen.
10. VI. Die halbmondförmige granulierende Fläche
vernarbt allmählich.
2. VII. 04. Pat. wird vorläufig mit einer Blechkappe
über der Wundstelle entlassen, mit der Weisung, sich nach
2 Monaten wieder vorzustellen. Es ist Excision der jetzt
bestehenden, breiten, unmittelbar mit der Dura verwachsenen
Narbe vorgesehen, sodann Implantation einer Knochenplatte.
25. VII. 1905. Pat. kommt heute wieder zur Aufnahme.
Abgesehen von Kopfschmerz bei der Arbeit, geht es ihm gut.
Der Befund am Schädel ist folgender :
Über dem r. Ange ist von einer hufeisenförmigen Narbe
ein 7 cm hoher Lappen (mit der Basis nach abwärts) um
geben. In dem Lappen liegt schräg von oben außen nach
unten innen eine 4 cm lange eingezogene Narbe. Von
diesem Lappen wird zur Hälfte gedeckt ein 6 cm breiter,
7 cm langer bis an die Mittellinie reichender Schädeldefekt
von länglich runder Form. Deutliche Gehirnpulsation. Unter
der Haut Fluktuation und Ondulation. Puls regelmäßig,
kräftig,'60 in der Minute. Operation in Morph.-Chlorof.-Narkose.
Exstirpation der medialen Narbenhälfte, Umschneidnng des
alten Lappens und Ablösen desselben. Umschneidnng des
Knochendefektes, Ablösung des Periosts. Exstirpation der
Narbenreste. Der etwas geschrumpfte Lappen wird entfaltet;
er reicht hin, den Defekt zu decken. Eine gewölbte Knochen
platte wird in den Defekt eingelegt und durch Catgutnaht
fixiert, der Lappen darühergeklappt, suhcutane Silbernaht
im medialen Teil der Wunde. Zwirnknopfnähte. Verband.
Elastische Germpression.
5. VIII. Fieberfreier Verlauf. Verbandwechsel. Wunde
reaktionslos, aber sehr starke Ansammlung blutig seröser
Flüssigkeit unter dem Hautlappen. Entleerung. Cornpression.
Compressionsverband.
10 VIII. Wunde völlig geheilt. Ganz geringe Flüssig
keitsansammlung unter dem Lappen.