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meisten bei Kindern als kolossal selten bezeichnet. Henocb
will sie nur 1 Mal beobachtet haben.
Am häufigsten von allen Sensibilitätsstörungen der
Haut sind wohl noch die Hyperästhesien, doch sind sie
sehr oft recht schwer von den hysterischen Schmerzen zu
trennen.
Intensive Kopfschmerzen werden von Bruns als sehr
selten bezeichnet, ebenso die Ovarie, jene Schmerzen, die
im Epigastrium, besonders auf Druck, so häutig bei Er
wachsenen entstehen.
Ich will hier gleich die psychischen Störungen
anschließeu:
Über diese Frage ist viel gestritten worden. Bruns 1 )
streitet — abgesehen natürlich von den großen schweren
Anfällen — sämtliche psychischen Störungen bei Kindern
zwar nicht ab, meint aber, daß sie garnichts Charakteristisches
darböten. Viele von den Kindern seien verzogen, unartig,
viele böten aber auch gerade das Gegenteil, man könne
mit ihnen machen, was man wolle. Andere Autoren er
klären psychische Veränderungen als garnicbt so selten',
meinen sogar, sie hätten etwas so Charakteristisches, daß
der Arzt schon aus dem Wesen und Benehmen der Kinder
seine Diagnose stellen könne.
Wer hier Recht hat, lasse ich dahingestellt. Daß aber
derartige Störungen wie Änderungen des Charakters, Wechsel
der Stimmung, Gereiztheit, Verwirrtheit und dergl. bei
Kindern Vorkommen, dafür giebt uns die Litteratur ge
nügend Beispiele.
Endlich wäre noch der vasomotorischen und
gastrischen Störungen zu gedenken. Sie alle sind
bei Kindern bei weitem seltener als bei Erwachsenen. Als
relativ häufig wird noch die Nahrungsverweigerung bezeichnet.
Dagegen über Obstipation, Diarrhoe, Erbrechen, ferner über
das sog. hysterische Fieber wird bei Kindern nur sehr
vereinzelt berichtet.
*) Bruns: a. a. O.